Schlagwortarchiv für: Polen

Foto: PKP Intercity

Bahn- und Flugverkehr nach Polen ab 22.Juni

Die PKP Intercity und die Deutsche Bahn (DB) haben ab dem 22. Juni die schrittweise Wiederaufnahme der Eurocity-Bahnverbindungen zwischen Polen und Deutschland angekündigt. Auch zwischen Österreich und Polen wird der Intercity-Bahnverkehr wieder aufgenommen.
Die ersten Züge zwischen Berlin und Warschau kursieren am 22.Juni. Gestartet wird mit EIC Wisła-Weichsel, der um 6:21 Uhr von Warschau –Ostbahnhof abfährt. Ankunft in Berlin Hauptbahnhof 12:16 Uhr. In der Gegenrichtung fährt der EIC ab Berlin Hauptbahnhof 15:43 Uhr. Über Frankfurt (Oder) – Poznań ist seine Ankunft in Warschau-Ost laut PKP Intercity um 21:21 Uhr geplant. Mit dem EIC Spree-Sprewa (9.37 Uhr ab Berlin Hbf) verkehrt ab Montag auch ein zweites Zugpaar zwischen Berlin und Warschau. Ab Donnerstag, den 25.Juni folgt dann noch der EIC Odra-Oder, ebenfalls via Frankfurt (Oder) und Poznań.
Ab Freitag den 26.Juni wird dann auch die Verbindung Berlin-Gdynia zur polnischen Ostsee mit dem IC Gedania bedient.

Bahn-Verbindungen nach Österreich

Die PKP Intercity wird ab dem 22.Juni auch wieder den Eurocity-Zugverkehr mit Österreich aufnehmen. Ab Montag sollen wieder zwei Zugpaare zwischen Wien und Warschau kursieren (EIC Sobieski und EIC Polonia). Außerdem kann man mit dem IC Moravia von Wien nach Katowice reisen. Mit dem IC Porta Moravica besteht von Graz nach Przemyśl eine weitere Zug-Verbindung nach Österreich.

Sicherheits-Bestimmungen an Bord der PKP-Intercity-Züge

Die PKP Intercity weist darauf hin, dass die bislang geltenden Corona-Beschränkungen zu den Sitzplätzen in ihren Zügen aufgehoben wurden. Damit können die Züge wieder mit 100 Prozent der Fahrgäste im Verhältnis zur Anzahl der Sitzplätze genutzt werden. Weiterhin gilt aber die Pflicht zum Tragen eines Mund- und Nasenschutzes während der gesamten Zugfahrt. Die polnische Intercity-Gesellschaft weist darauf hin, dass alle Sitzplätze und Kontakt-Flächen in den Zug-Waggons wie Klinken, Ablagebretter usw., einschließlich der Toiletten regelmäßig desinfiziert werden.

Aufnahme des Flugverkehrs nach Polen

Die polnischen Flughäfen sind heute (17.Juni) wieder für den internationalen Flugverkehr geöffnet wurden. Beschränkungen im europäischen Flugverkehr gibt es befristet noch für den Flugverkehr von und nach Großbritannien, Irland, Schweden und Portugal.

Foto: Lufthansa

Foto: Lufthansa

Nach Angaben des Warschauer Chopin-Flughafens gehörten heute zu den ersten Landungen im internationalen Flugverkehr eine Lufthansa-Maschine aus Frankfurt.
Mit der schrittweisen Wiederaufnahme des Flugverkehrs fliegt die Lufthansa ab Juli von Frankfurt und München fünf polnische Flughäfen an. Insgesamt sind zunächst 59 Linienflüge pro Woche zwischen Deutschland und Polen geplant, darunter u.a. von Warschau und Kraków nach Frankfurt und München.

Die deutsche Airline kündigte weiterhin die Aufnahme von sieben Linien-Flügen pro Woche von Frankfurt nach Poznań und Breslau/Wrocław an. Auch zwischen München und Danzig/Gdańsk soll fünfmal pro Woche geflogen werden. Darüberhinaus besteht dann auch die Möglichkeit, mit Eurowings zweimal pro Woche zwischen Düsseldorf und Kraków zu verkehren.

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Geschützt: Frankreich will keine polnischen Opel-,,Nomaden“

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Foto:PL-MVI-Agentur

Polen öffnet wieder die Grenzen trotz Corona-Rekordzahl

In der Nacht vom 12. zum 13. Juni öffnet Polen wieder seine Grenzen zu Deutschland und den anderen EU-Nachbarstaaten. Ab Sonnabend erhalten damit alle Reisenden das Recht für die freie Einreise, Ausreise und dem Transit durch Polen, erklärte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. Die 14tägige Quarantäne-Pflicht , die sich bisher polnische Bürger bei der Einreise nach Polen unterziehen mußten, entfällt damit. Auch für Deutsche, die ab Sonnabend nach Polen einreisen, entfällt die Quarantänepflicht. Auch die Temperatur-Messung an der Grenze fällt weg. Kontrollen- finden nur noch stichprobenhaft statt, versichert die polnische Staatskanzlei.

Die polnische Regierung hatte Mitte März wegen der Corona-Pandemie die Schließung der Landes-Grenzen angeordnet. Wir können uns nicht erlauben, dass der Virus nach Polen gebracht wird, ,,um weitere unsere Bürger zu infizieren.“ Die Regierung begründete seinerzeit die Grenzschließung vor dem Hintergrund, dass Polens erster bestätigter Corona-Fall seinen Ausgangspunkt in Deutschland hatte. Diese Legende, durch entschlossenes Handeln die eigene Bevölkerung vor dem Eintragen des Virus aus dem Ausland zu schützen, konnte die nationalkonservative Regierung zu Anfangs noch pflegen. Noch bis Mitte April hatte Polen im europäischen Vergleich die geringsten Zuwächse an bestätigten Corona-Fällen. Allerdings wurden zu diesem Zeitpunkt wenige Corona-Tests durchgeführt – max. 5000 pro Tag.

Inzwischen hat sich die Situation geändert. Während fast alle EU-Ländern eine sinkende Tendenz vermelden, ist in Polen das Gegenteil der Fall. Seit Ende Mai nehmen die Zahlen der bestätigten Corona-Infektionen zu. Polen hat vergangenen Montag (8.Juni) mit 599 bestätigten Neu-Infektionen den höchsten Zuwachs seit Beginn der Corona-Krise erlebt. Am vergangenen Wochenende waren es insgesamt 1151 Neu-Infektionen. Polens führender Mediziner, der Chef des Polnischen Ärzte-Rates Andrzej Matyja hat bereits davor gewarnt, dass Polen jetzt mit zeitlicher Verspätung in eine ähnliche Situation kommen könnte wie in Italien oder Spanien.

Gesundheits-Minister Łukasz Szumowski läßt dies nicht gelten wie auch den in sozialen Medien erhobenen Vorwurf, dass die Infektionszahlen um ein Vielfaches höher ausfallen würden, wenn die Regierung mehr Tests und in allen Wojewodschaften durchführen lassen würde. Szumowski räumte zwar heute ein, dass man auch in den nächsten Tagen mit hohen Zahlen rechnen müßte. Diese seien jedoch auf Schlesien begrenzt, wo die Regierung jetzt die Schließung von zehn Bergwerken bis 4. Juli angeordnet hat. Dort sind bereits über 4500 Bergleute von einer Infektion betroffen.

Die Regierung in Warschau hat lange Zeit die Entscheidung zur Grenzöffnung hinausgezögert. Andere EU-Staaten hatten dies bereits vor über einer Woche angekündigt. Jedoch mit Einschränkungen. So hat heute die zu Polen benachbarte Slowakei die Grenzen für Tschechien, Österreich und Ungarn sowie 16 weitere Staaten, darunter Deutschland, geöffnet. Auf der slowakischen Liste der bezüglich der Corona-Situation als sicher eingestuften Staaten befindet sich jedoch nicht der Nachbar-Staat Polen.

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Foto: Grupa Azoty

Geschützt: Milliarden-Investition in Polypropylen-Werk an der Oder

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Foto: Flixbus

Flixbus nimmt wieder Linienverkehr nach Polen auf

Das Fernbus-Unternehmen Flixbus wird am Donnerstag (28.Mai) wieder seine Linien-Verkehre aufnehmen.

Die Mehrheit der Flixbus-Niederlassungen in Europa konzentriert sich dabei auf die inländischen Verbindungen. Anders dagegen die polnische Vertretung. ,,Wir nehmen in ersten Reihenfolge die Verbindungen wieder auf, auf den wir den größten Bedarf sehen und bei denen unter dem Blickwinkel der verschärften Kontrollbedingungen an den jeweiligen Grenzen eine Wiederaufnahme möglich ist. Das sind vor allem die Destinationen nach Deutschland und Holland, wohin viele Polen zur Arbeit fahren, sowie die polnischen Großstädte“, erklärte Michał Leman, Chef der Flixbus-Vertretung für Polen und die Ukraine.

Den Anfang bilden dabei 6 Linien-Verkehre, die 14 polnische Städte mit 18 Städten in Deutschland sowie einer Haltestelle in Amsterdam verbinden.

Flixbus hatte im März mit dem Ausbruch der Corona-Krise alle Verbindungen zwischen Deutschland und Polen mit einer Ausnahme (Berlin-Stettin/Szczecin) eingestellt.

Neben der bestehenden Verbindung Berlin-Stettin nimmt die polnische Flixbus-Niederlassung ab Donnerstag den Linienverkehr auf den folgenden fünf Trassen auf:
– Bonn – Warschau (via Berlin),
– Bremen-Berlin-Breslau/Wrocław –Kraków – Katowice-Kraków – Medyka,
– Hamburg – Warschau (via Berlin),
–  Amsterdam – Düsseldorf – Leverkusen- Dresden-Kraków – Medyka,
– Warschau – Zakopane

Flixbus kündigte an, dass bei Wiederaufnahme des Linienverkehrs mit einer Verteuerung der Fahrpreise zu rechnen sei. Das Unternehmen verwies in diesem Zusammenhang auf die Coronabedingten Beschränkungen und Sicherheits-Vorkehrungen. So darf die Platz-Kapazität der Busse nur zu 50 Prozent ausgelastet werden. Die Busse werden nach jeder Fahrt desinfiziert. Die Fahrgäste selbst müssen Mund- und Nasenschutz tragen, sich vor dem Zugang zum Busse die Hände desinfizieren und sowohl an den Gepäck-Luken wie auch beim Ein- und Aussteigen in bzw. aus dem Bus den Sicherheits-Abstand von 2 Metern einhalten.

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Foto: Drutex

Industrieproduktion durch Corona eingebrochen

Die polnische Industrieproduktion zeichnete sich bislang immer durch überdurchschnittlich Wachstums-Zahlen in der EU aus. Mit einem Einbruch um rund 25 Prozent hat es nun im April ein Donnerbeben gegeben. Auch auf dem Arbeitsmarkt hat die Corona-Krise für einen ersten tiefen Einschnitt gesorgt.

„Unsere Wirtschafts-Programme werden als eine der besten in der Welt eingeschätzt“, lobte noch Ministerpräsident Mateusz Morawiecki vergangene Woche auf einer Video-Konferenz die Corona-Schutzschild-Programme seiner Regierung. Zu diesem Zeitpunkt konnte der PiS-Regierungschef noch auf einen moderaten Rückgang der Industrieproduktion im März zurückblicken. Während im ersten Monat der Corona-Krise in nahe allen EU-Ländern die Industrieproduktion einbrach, betrug der Rückgang in Polen nur 2,3 Prozent. Nicht nur bei der Regierung, auch bei den Volkswirten nährte dies die Hoffnung, dass die polnische Volkswirtschaft die Corona-Krisenbedingten Schrumpfungsprozesse noch glimpflich überstehen wird.

Mit den neuesten, jetzt von der polnischen Statistik-Behörde GUS vorgelegten Daten, sind diese Hoffnungen durch die Realität eingeholt wurden. Danach ist die Industrieproduktion im April um 25,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 24,6 Prozent im Jahresvergleich zurückgegangen. Den Zahlen nach ist die Industrieproduktion durch die Corona-Pandemie auf den Stand vor sieben Jahren zurückgeworfen worden. Den größten Einbruch verzeichnete mit 79,8 Prozent die Automobil-Branche, zu der u.a. die Werke von Volkswagen, PSA (Opel), Toyota und MAN gehören, die z.T. erst in der letzten April-Woche wieder die Arbeit aufnahmen. Die einzige Industrie-Branche, die ein zweistelliges Wachstum erzielte, war – wem verwundert es – die Herstellung von Pharma-Erzeugnissen.

Drohende Arbeitslosen-Lawine

Die Corona-Krise hat auch auf dem Arbeitsmarkt ihre ersten Spuren hinterlassen. Allerdings weichen hier die offiziellen Angaben deutlich von der Realität ab. Laut dem Arbeitsministerium ist die Arbeitslosen-Rate Ende April lediglich um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, zahlenmäßig um rund 55 000 Personen. Dagegen sind aber bei der Sozialversicherungs-Anstalt ZUS im April bereits mehr als 163 000 Personen ausregistriert worden, d.h. die Unternehmer haben die Abführung von Renten-Beiträgen eingestellt.

Die Arbeitsminister Marlena Maląg hat gerade angekündigt, dass die Zahl der Arbeitslosen laut Schätzungen ihres Ministeriums bis zum Jahresende auf 1,3 bis 1,4 Mio. Personen steigen wird (gegenwärtig 965 000 offiziell registrierte Arbeitslose). Unabhängige Arbeitsmarkt-Experten und die Wirtschaftsorganisation halten diese Schätzung für völlig untertrieben. Sie rechnen damit, dass bereits vor Beginn der Sommerferien die Zahl der Arbeitslosen um eine halbe Million hoch schnellen wird. So verweist Andrzej Kubisiak, Arbeitsmarkt-Experten des Polnischen Wirtschafts-Instituts PIE darauf, dass gegenwärtig noch viele Arbeitnehmer durch die gesetzlichen Bestimmungen vor einer Entlassung geschützt sind, da ihre Arbeitgeber aus den staatlichen Corona-Schutzfonds Hilfs-Gelder in Anspruch genommen haben, deren Erteilung zeitlich befristet an die Erhaltung der Zahl der Arbeitsplätze gebunden ist. Hinzu kommen Hunderttausende, die während der Zeit der Schließung der Kitas und Schulen Betreuungsgelder in Anspruch genommen haben. Auch die waren bisher vor einer Entlassung geschützt.

Erst Ende Juni und im Juli, wenn die dreimonatigen Entlassungsfristen für bereits ausgesprochene Kündigung enden, werden die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt in aller Deutlichkeit sichtbar werden.

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Foto: PL-MVI-Agentur

Erstes 5G-Netz für 1 Mio. Nutzer in polnischen Großstädten

Der Netzbetreiber Polkomtel, Inhaber des Plus-Mobilfunk, hat als erster in Polen das 5G-Netz in Betrieb genommen. Seit dem 11.Mai können knapp 1 Mio. Menschen die Mobilfunk-Technologie der neuesten Generation nutzen, teilte das Unternehmen mit. Polkomtel gehört zum polnischen Milliardär Zygmund Solorz , der u.a. auch Eigentümer des privaten Fernseh-Senders Polsat ist.
Laut Polkomtel wurde das 5-G-Netz in dem Sende-Gebiet von sieben Großstädten installiert: Stettin (Szczecin), Danzig (Gdańsk), Breslau (Wrocław), Poznań, Katowice, Łódz sowie Warschau. Die dafür aufgebauten 100 Sende-Anlagen lieferten die Netzausrüster Ericsson und Nokia. In einer zweiten Etappe sollen weitere 600 Anlagen aufgebaut werden, die das gesamte Sende-Gebiet von Warschau und Umgebung abdecken. Damit wird bis zum Ende dieses Jahres das G-5 Netz für insgesamt 3 Mio. Menschen in Polen verfügbar.
Bei dem von Polkomtel jetzt bereitgestellten 5-G-Netz handelt es sich um ein sogenanntes Refarming. Dabei handelt es sich um den 5-G-Netzausbau auf der Grundlage schon  bestehender Frequenzen im 2,6 GHz-Bereich, die bisher für LTE oder UMTS genutzt worden. Auch die anderen etablierten Netzbetreiber in Polen T-Mobile, Play und Orange haben einen Aufbau des 5-G-Netzes zunächst im 2,6 GHz-Bereich angekündigt. Hintergrund dafür ist die Aussetzung der Auktion zur Ersteigerung der Frequenzen im 3,6 GHz-Bereich für das 5G-Netz. Bereits im Januar sollte die Auktion über die Bühne gehen. Der Prozeß verzögerte sich und nach Ausbruch der Corona-Krise wurde das Verfahren von der Regulierungsbehörde UKE mit Verweis auf die Corona-Krise ausgesetzt.

Im Gesetzentwurf für ein neues Antikrisen-Schutzschild (3.0) sind jetzt auch Vorschriften enthalten, die eine vollständige Annullierung der 5-G-Auktion durch die Regierung ermöglichen. Eine verbindliche Entscheidung ist darüber noch nicht gefallen. Experten des polnischen Telekommunikations-Marktes kritisieren die zögerliche Haltung der Regierung, die damit eine Schlüssel-Entscheidung vor sich herschiebt: den Beispiel anderer EU-Länder zu folgen und einen Wettbewerb der Netzwerk-Ausrüster wie Nokia, Ericsson oder Huawei zuzulassen oder den amerikanisch-koreanischen Weg auszuwählen, der einzelne Anbieter (Huawei) ausschließt. Die etablierten Netzbetreiber in Polen können und wollen nicht darauf warten und haben unabhängig davon begonnen, den 5-G-Netzaufbau auf bestehenden Frequenzen voranzutreiben. So hat das Unternehmen P4, Betreiber des größten polnischen Mobilfunknetzes Play, bereits im Januar die Inbetriebnahme des 5G-Standards im lokalen Maßstab für die Ostseestadt Gdynia vermeldet.
Mit der Umwidmung der bestehenden Frequenzen geht der Aufbau des 5-G-Netzes schneller voran. Allerdings ist die Daten-Rate bzw. Geschwindigkeit der Datenübertragung geringer als in den neuen, noch nicht vergebenen Frequenzen im 3,6 GHz-Bereich. Dies räumt auch der Vorstand von Polkomtel ein. Das Unternehmen bietet den 5G-Standard in den sieben Großstädten im TDD-Modus (Zeitduplex) auf der Bandbreite 50 MHz an. Dies erlaubt eine Geschwindigkeit der Datenübertragung von bis zu 600 Mb/s. Für die Nutzer bedeutet dies eine neue Qualität des Internets.

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Foto: Polska Grupa Górnicza / Fb

Drohender Corona-Flächenbrand in Polens Kohle-Gruben

Gesundheits-Minister Łukasz Szumowski hat jetzt eine Verstärkung der Hygiene-Kontrollen und Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Schlesien angekündigt. Anlaß dazu geben die täglichen Meldungen über die bestätigten Corona-Fälle. In den vergangenen Tagen entfielen rund 70 Prozent aller aus Polen vermeldeten Corona-Infektionen auf Schlesien. Der Hotspot sind dabei die Steinkohle-Bergwerke. Nach Angaben der staatlichen Gesundheits-Behörde Sanepid gab es mit Stand vom 7.Mai in Schlesien 3025 bestätigte Corona-Infektionen. 138 Personen starben an der Infektion. Tausende Bergleute befinden sich in Quarantäne.

Besonders betroffen war bisher die staatliche Bergwerksgesellschaft PGG. Mit 41 000 Bergleuten ist sie nicht nur Polens, sondern auch Europas größter Steinkohle-Produzent. Bereits Ende April mußte als größter Krisenherd das Bergwerk Jankowice in Rybnik geschlossen werden. Es folgte das Bergwerk Murcki-Staszic in Katowice. In den beiden zur PGG gehörenden Bergwerken traten die meisten bestätigten Corona-Fälle auf. In der ersten Mai-Woche wurde dann in einem weiteren PGG-Bergwerk in Gliwice die Kohle-Förderung eingestellt, nachdem dort 53 bestätigte Virus-Infektionen bestätigt wurden. In jeden dieser drei Bergwerke sind mehrere 1000 Mitarbeiter beschäftigt.
Die PGG ist jedoch nicht die einzige große Kohleförderungs-Gesellschaft in Schlesien. Inzwischen sind auch in den Bergwerken der anderen Kohle-Gesellschaften die Infektionsherde ausgebrochen. So infizierten sich 46 Bergleute in zwei Bergwerken von JSW ((Jastrzębska Spółka Węglowa), Polens größten Produzenten von hochwertiger Koks-Kohle, mit dem Virus. Über 250 Bergleute wurden dort in die Quarantäne geschickt. In den vier zum Energie-Konzern Tauron gehörenden Bergwerken wurden 447 Corona-Fälle unter den Bergleuten bestätigt.

Und auch Węglokoks, die vierte große Bergwerksgesellschaft In Schlesien, vermeldet 54 bestätigte Corona-Fälle In ihren Gruben.
Um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, haben die Bergwerks-Gesellschaften neben der systematischen Desinfektion der neuralgischen Punkte wie z.B. den Schacht-Aufzügen, Dusch-Hallen usw Thermo-Kameras an den Eingängen installiert, die automatisch Alarm auslösen, wenn ein Kohlekumpel mit erhöhter Temperatur den Durchgang passiert. Trotz der speziell eingeführten Schutz-Verfahren und Hygiene-Maßnahmen sind aufgrund der eingeschränkten technischen Möglichkeiten der Bergwerke und Spezifik der Arbeit unter Tage die Schutz-Maßnahmen gegen den Corona-Virus nur bedingt. Bei der Enge der Stollen unter Tage können Abstands-Regelungen nicht eingehalten werden. Dafür ist kein Platz da. Bei der Einfahrt in die Stollen sitzen die Bergleute in engen Abteilen Schulter an Schulter.
Um den Krisenherd in den Bergwerken unter Kontrolle zu bringen, hat das Gesundheits-Ministerium und die Sanepid-Inspektion für die Bergwerke in Schlesien einen speziellen Krisen-Stab eingerichtet. Nach Angaben des Sprechers des Gesundheits-Ministeriums werden jetzt an den Bergwerken drive-thru-Punkte eingerichtet, in denen die Kohle-Kumpel sogenannten Sieb-Testverfahren unterzogen werden.

Dabei handelt es sich nicht um einzelnen, sondern um systematische Virus-Testverfahren mit dem Ziel, infizierte Bergleute von der Belegschaft zu isolieren.

Wie ernst die Situation ist, belegt die Aussage von Gesundheits-Minister Łukasz Szumowski vom zurückliegenden Wochenende: Wenn nicht die Infektionsherde in den schlesischen Kohle-Gruben schnell gelöst werden, droht der Ausbruch eines Flächenbrandes. Gebe es nicht die Infektions-Herde unter den Bergarbeitern, dann ,,hätten wir in ganz Polen nur noch ein Dutzend Neu-Infektionsfälle an Covid-19“.
Nach Angaben des Gesundheits-Ministerium gibt es bisher (Stand 10.Mai) in ganz Polen 15996 bestätigte Corona-Fälle. 800 Personen sind an Covid-19 gestorben. 5698 Erkrankte sind wieder gesund.

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Foto: Baltic Pipe

Italiener bauen polnische Ostsee-Pipeline

Der polnische Gasnetzbetreiber Gaz-System hat mit dem italienischen Unternehmen Saipem einen Vertrag zum Bau der Baltic Pipe unterzeichnet. Die Baltic Pipe ist eine Erdgasleitung durch die Ostsee, über die Polen ab dem Jahre 2022 Erdgas aus dem norwegischen Schelf beziehen wird. Die aus Dänemark kommende Pipeline sei ein Meilenstein in Polens Bemühungen, sich von der einseitigen Abhängigkeit von russischen Erdgas-Lieferungen unabhängig zu machen, erklärte Staatspräsident Andrzej Duda auf einer mit großen Pomp im Staats-Fernsehen übertragenen Rede, die seit Wochen schon nahezu täglich von der Propaganda-Maschinerie der PiS-Regierung als Wahlkampf-Hilfe für ihren Kandidaten aufgezogen wurde.

Projekt bereits vor 20 Jahren geplant

Das Projekt zum Bezug von Erdgas aus Norwegen war bereits 2001 unter der damaligen Buzek-Regierung aus der Taufe gehoben worden, um die einseitige Abhängigkeit von russischen Erdgas-Lieferungen abzubauen. Weil sich jedoch nicht genügend Partner fanden und eine Kosten-Explosion drohte, wurde das Projekt mehrfach wieder auf Eis gelegt. Nach dem Wahlsieg der PiS-Partei wurde das Projekt 2016 sofort wieder auf die Tagesordnung gesetzt.
Baltic Pipe ist heute ein gemeinsames Projekt der polnischen Netzgesellschaft Gaz-System und der dänischen Energinet. Baltic Pipe ist eine rund 275 Kilometer langen Verbindungsleitung vom norwegischen Leitungssystem. Vom dänischen Festland bei Faxe South auf Seeland kommend verläuft sie südlich der schwedischen Insel Bornholm durch die Ostsee. In Niechorze wird sie dann auf polnisches Festland überführt.

Niechorze liegt auf ungefähr auf halben Weg zwischen Koszalin und der Insel Usedom. Beim polnischen Gasleitungs-Systembetreiber legt man Wert auf die Feststellung, dass die Gas-Pipeline in ihrem Verlauf deutsche Hoheitsgewässer umgeht. Von Schlüssel-Bedeutung ist dabei der Standort, wo die Baltic Pipe mit der aus Russland kommenden Gas-Pipeline Nord Stream kreuzt, die Deutschland und Westeuropa mit russischen Erdgas versorgt.

Foto: PL-MVI-Agentur

Den Auftrag im Wert von 280 Mio. Euro, den der italienische Saipem-Konzern jetzt erhalten hat, sieht neben der Verlegung der Rohre in Wassertiefen von 4 bis 57 Metern u.a. auch Mikrotunnel- und Tiefbauarbeiten in Polen und Dänemark vor.

Die Kosten des gesamten Baltic-Pipe-Projekts werden auf rund 1,6 Mrd. Euro geschätzt. Davon steuert die EU 215 Mio. Euro Fördermittel aus dem EU-Fonds Connecting EuropaFacility bei, mit dem Infrastruktur-Projekte in der EU gefördert werden. Für das Projekt Baltic Pipe hatte die EU in den vergangenen drei Jahren bereits rund 52 Mio. Euro für Machbarkeitsstudien und für die Kofinanzierung von Genehmigungsverfahren bereitgestellt

 

Aufstieg zum ,,Big-Player“ im Erdgasgeschäft geplant

Die Gas-Pipeline wird auf einen Durchlauf von jährlich 10 Mrd. m³ Erdgas ausgelegt. Das sind etwa 60 Prozent des gesamten polnischen Erdgas-Verbrauchs, der gegenwärtig bei 17 Mrd. m³ liegt. In den Planungen der polnischen Regierung ist das Jahr 2022 als Termin der Fertigstellung fest eingepreist. 2022 läuft auch der langfristige Vertrag über die Lieferung von russischen Erdgas nach Polen aus. An einer Verlängerung dieses Vertrages ist Polen nicht mehr interessiert.
Polen hatte die Dienste des italienischen Saipem-Konzern bereits beim Bau des LNG-Flüssighafens in Świnoujście (Swinemünde) auf der polnischen Seite der Insel Usedom in Anspruch genommen. Über dieses Terminal wird verflüssigtes Erdgas (LNG) über Tankschiffen aus dem Emirat Katar und den USA (Schiefergas) bezogen, wieder in den gasförmigen Zustand umgewandelt und in das landesweite Leitungsnetz von Gaz-System gepumpt. Nach dem Abschluß von langfristigen Verträgen zur Lieferung von LNG-Gas aus den USA soll die gegenwärtige Verarbeitungskapazität des LNG-Terminals in Swinemünde von gegenwärtig 5 Mrd. m³ auf 7,5 Mrd. m³ ausgebaut werden.
Einschließlich der Landes-Förderung von Erdgas (4 Mrd. m³) stehen Polen nach dem Jahre 2022 mit Baltic Pipe und dem Terminal rund 21,5 Mrd. m³ Erdgas zur Verfügung. Dies ist weit mehr als Polen selbst verbraucht. Mit dem Überschuß verbindet man in Warschau die Absicht, zum ,,Big-Player“ bei der Erdgas-Versorgung Mittelosteuropa aufzusteigen und einen Nord-Süd-Korridor von der Ostsee bis zum Mittelmeer zu schaffen. Länder wie die Ukraine, Ungarn und  Slowakei  sollen dann mit ,,polnischem Erdgas” versorgt werden. Ob dieser Wunsch aber aufgeht, hängt wesentlich vom Preis ab, zu dem Polen das Erdgas verkauft. Und über den Preis schweigt man sich bei den polnischen Entscheidungs-Trägern bislang aber beharrlich aus.

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Foto: PL-MVI-Agentur

Corona: Polen öffnet wieder Hotels und Shopping-Malls

In Polen öffnen heute (4.Mai) wieder alle Läden in den über 700 großen Handels-Galerien. Auch die Hotel nehmen wieder Gäste auf. Die Maßnahmen sind Teil der zweiten Phase des von der Regierung angekündigten Programms zur Lockerung der restriktiven Beschränkungen zur Bekämpfung des Corona-Virus.
Für die Läden in den Shoppings Malls gelten aber weiterhin die bisher bestehende Sicherheits-Regeln: 1 Kunde pro 15 m² Verkaufsfläche. Gastronomische Regelungen bleiben dagegen weiterhin geschlossen mit Ausnahme von Angeboten zum Außer-Haus-Verkauf. Auch die Hotels halten bei der Öffnung für den allgemeinen Besucher-Verkehr strenge sanitäre Vorschriften bereit. Die Restaurants und anderen gastronomischen Einrichtungen sowie Fitness-, Massage- und Kosmetik-Räume und Hotel-Pools in den Hotels können nicht genutzt werden. Als einzige Ausnahme für die gastronomische Versorgung der Hotelgäste ist die Lieferung von Speisen und Getränken auf das Zimmer des Hotelgastes erlaubt.
Ab 6.Mai können dann alle Kinderkrippen, Kindergärten und Vorschuleinrichtungen wieder ihre Tätigkeit aufnehmen. Die Schulen bleiben aber weiterhin geschlossen.

Landes-Grenzen bleiben bis 13.Mai weiterhin geschlossen

Von der jetzt vorgenommenen Lockerung der Corona-Schutzbeschränkungen sind die die Außen-Grenzen ausgeschlossen. Das Innenministerium legte am 29.April in einer Verordnung fest, dass die Grenzen weiterhin bis zum 13.Mai für Ausländer, einschließlich der Ausnahme-Regelungen, geschlossen bleiben.
Bewegung gibt es dagegen bei den strittigen Quarantäne-Bestimmungen für grenzüberschreitende Berufspendler.

Für die polnischen Berufspendler galt seit Anfang April die Pflicht, sich bei der Wieder-Einreise nach Polen sich in eine 14tägige Hausquarantäne zu begeben Viele polnischen Berufs-Pendler standen damit vor der Entscheidung:getrennt von ihren Familien in Deutschland weiterarbeiten. Oder mit dem Risiko den Job zu verlieren, nach Polen zurückkehren.

Um die dringend benötigten Arbeitskräfte in deutschen Unternehmen zu halten, hatten deshalb die an Polen angrenzenden Bundesländer für die polnischen Pendler Übernachtungs-Pauschalen für eine Unterkunft in Deutschland angeboten. Für jene, die es annahmen, war das Angebot kurzfristig akzeptabel. Nach den ersten Protestaktionen gegen die Quarantäne-Bestimmungen an der deutschen und tschechischen Grenze war davon auszugehen, dass die Regierung bei der Verkündung ihrer Lockerungs-Maßnahmen am 29. April auch auf die Situation der polnischen Grenzpendler eingehen würde. Auch die Ministerpräsidenten der grenznahen deutschen Bundesländer hatten deshalb an die polnische Regierung appelliert, pragmatischere Regelungen im Interesse des grenzüberschreitenden Berufs-Pendlerverkehrs bei Wahrung der Corona-Schutzbestimmungen zu treffen.

Pendler: Abschaffung der Quarantäne-Pflicht nicht für alle Berufsgruppen

Regierungschef Mateusz Morawiecki ging bei der offiziellen Vorstellung des Lockerungs-Programm darauf nicht ein. Erst ein Tag später kündigte er lediglich per Facebook eine Änderung der Quarantäne-Vorschriften für polnische Berufspendler an.

Zu dem Zeitpunkt war inzwischen bekannt geworden, dass die polnische Botschaft und Konsular-Vertretungen in der Ukraine über die Post Schreiben mit Einladungen an ukrainische Arbeitskräfte verschickt hatte, zu Erntearbeiten nach Polen zu kommen. Ein offensichtlicher Widerspruch: Ukrainern wird die Einreise nach Polen ohne Quarantäne-Schutzvorschriften gestattet, während für polnische Berufspendler in Deutschland oder Tschechien bei ihrer Einreise nach Polen eine 14tägige Quarantänepflicht besteht? Daraus wäre schnell der Vorwurf entstanden, dass die PiS-Regierung die eigenen Landsleute diskriminiert.

Dem hat die Morawiecki-Regierung den Wind aus den Segeln genommen. Ab heute müssen sich polnische Berufspendler im grenzüberschreitenden Verkehr nicht mehr eine 14tägigen Quarantänepflicht unterziehen. Allerdings gilt dies nicht für alle Berufspendler. Ärzte, Krankenschwestern und Angehörige der in Deutschland dringend benötigten Pflegeberufe müssen sich weiterhin bei ihrer Einreise nach Polen in eine 14tägige Hausquarantäne begeben, heißt es im § 3.1. Pkt. 5 der Verordnung des polnischen Gesundheits-Ministeriums.

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