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Millionen-Raub beim deutschen Zoll – Täter in Polen gefasst

Foto: Polizei

Es wahr wohl der spektakulärste Raub in einem deutschen Zollamt. Die Diebe kamen mit Kernbohrer und drangen zielgerichtet in den Tresorraum des Zollamtes Emmerich (Nordrhein-Westfalen) vor, wo sie 6,5 Mio. Euro erbeuteten. Das war im Herbst 2020.

Jetzt klickten die Handschellen – in Zgorzelec, wie Görlitz auf der rechten Seite der Neiße heißt. Wie die Gazeta Wyborcza (GW) berichtet, kamen die Täter aus Polen.

Unter den vier Inhaftierten befindet sich auch Daniel L. – ,,ein im deutschen Zollamt arbeitender Pole“, schreibt die Zeitung. Er soll auch der Ideen-Geber für den spektakulären Raub gewesen sein. Dadurch konnten die Täter unter Umgehung der Sicherungs-Einrichtungen schnell und zielgerichtet zum Tresor-Raum vordringen. Dort fanden sie viel mehr Geld vor als sie erwartet hatten. Statt der 500 000 Euro schleppten sie 6,5 Mio. Euro aus dem Zollamt. Eine wahre fette Beute und peinlich für das deutsche Beamten-Wesen. Die Polizei schrieb zwar 100 000 Euro als Belohnung aus für Hinweise, die zu den Tätern führen. Aber eben nur in Deutschland.
Wie so oft, wenn es um das große Geld geht, war die egoistische Habgier und der Streit um das Geld der Katalysator, der die Diebe auffliegen ließ. Wie die GW berichtet, fuhr einer der Täter, die den Bruch durchführten, zu dem polnischen Ideen-Geber des Zollamts Emmerich, um ihm die vereinbarten 1,5 Mio. Euro zu übergeben. Tatsächlich übergab er ihm jedoch nur 500 000 Euro. Eine Million Euro steckte er sich selbst in die Tasche. Den Kumpanen in Polen erzählte er jedoch davon nichts.
Als der Zoll-Beamte mitkam, dass er gelinkt wurde, machte er ein Fass auf und das so laut, dass auch die polnische Unterwelt von Niederschlesien davon Wind bekam. Dies bekamen auch schnell die polnischen Ermittler mit. In dieser Woche klickten die Handschellen. Drei Männer und eine Frau wurden verhaftet.

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