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Fotos Erzbistum Kraków

Spende an die Kirche per Automat

Aus Sicht der Kirchenverwaltung ist noch rechtzeitig vor Weihnachten der erste Spenden-Automat in einer katholischen Kirche Polens aufgestellt worden. Im Vergleich zum traditionellen Klingelbeutel in westlichen Kirchen – in den katholischen Kirchen Polens benutzt man in der Regel einen Korb für Spenden-Gelder – ist der ,,Opfer-Automat“ wenig anheimelnd.

Er erinnert eher an einen Zahlungs-Terminal in einer Bank. Der Spender im Gottesdienst hat sechs Felder von 1 bis 50 Zloty zur Auswahl oder kann einen freiverfügbaren Betrag eintragen. Über einen am Bildschirm-Rand montierten Kartenleser wird dann der Spenden-Betrag abgezogen.

Kirchenspende per Terminal Foto Erzbistum Kraków

Die Spende an die Kirche kann neben der bargeldlosen Zahlung mit der Kreditkarte auch per Handy oder mit Smartwatch ausgeführt werden. ,,Wir sind eine moderne Gesellschaft, deshalb öffnen wir uns auch als Kirche der neuen Option“, erklärte Kaplan Andrzej Kopicz von der Maximilian-Maria-Kolbe-Kirche im Krakauer Stadtteil Mistrzejowice.

Für den Bau der Kirche hatte sich Kardinal Karol Wojtyła schon in den 70er Jahren eingesetzt und dann schon als polnischer Papst Johannes Paul II selbst den Gottesdienst in dieser Kirche gefeiert.

Die Kolbe-Kirche gehört zum Erzbistum Kraków, an dessen Spitze Marek Jędraszewski als Erzbischof steht. Und jener Erzbischof ist alles andere als der Vertreter eines modernen Christentums. Gerade in den zurückliegenden Wahl-Jahr sorgte er mit seinen Haß-Reden gegen Schwule, Lesben und andere Minderheiten oder Äußerungen gegen die Gefährlichkeit von Vorhersagen zur Umwelt-Zerstörung durch Umwelt-Aktivisten wie Greta Thunberg, die die göttliche Ordnung in Frage stellen, für heftige öffentliche Kontroversen.
Der erste Spenden-Automat in der Kolbe-Kirche ist unterdessen keine polnische Erfindung. Ähnliche Automaten gibt es bereits in Spanien, Italien und anderen Kirchen Westeuropas.

In der südpolnischen Diözese sollen nun schnell weitere Opfer-Automaten folgen. Geplant ist auch nach westeuropäischen Vorbild alle Automaten mit Versionen in mehreren Sprachen auszustatten.

Fotos: Erzbistum Kraków

Text: © infopol.press