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Auktionen 2021 sehen neue PV-Anlagen mit 1,7 GW vor

Die Auktionen für den Ankauf von Strom aus Erneuerbaren Energien für das Jahr 2021 sollen neue Anlagen mit einer Kapazität von 2,2 GW hervorbringen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf PV-Anlagen. Dies geht aus dem jetzt vom Klima-Ministerium in Warschau vorbereiteten Gesetzentwurf mit den Vorgaben und Zielstellungen für die nächste Auktionsrunde hervor.
Das Ministerium geht davon aus, dass die neuen Anlagen für den Förder-Zeitraum von 15 Jahren einen Absatz von insgesamt 53,24 TWh Strom für 19,8 Mrd. Złoty ( rund 4,5 Mrd. Euro) sichern. Im Vergleich mit den Auktionen 2020 bedeutet dies tendenziell ein geringeres Stromvolumen, aber zu höheren Preisen. Zum Vergleich: Bei den Auktionen 2020 lag das für den Stromverkauf vorgesehene Gesamt-Volumen aus neuen und bestehenden Anlagen bei 75,3 TWh zum Preis von 27,4 Mrd. Złoty.

Auktionen nur für neue Anlagen

Im Unterschied zu früheren Auktionen betreffen die angegebenen Kapazitäten ausschließlich nur neue Anlagen. Der Verkauf von Strom aus bestehenden Anlagen Erneuerbarer Energiequellen ist in der Vorlage des Klima-Ministeriums für die Auktionen 2021 nicht geplant.

Boom bei PV-Kleinanlagen

Dies ist nicht der einzige Unterschied.  Lag bei den vorjährigen Auktionen der Schwerpunkt bei Onshore-Windprojekten, wird es jetzt bei den Auktionen 2021 zu einem von den Markt-Experten prognostizierten  Trendwechsel kommen.

Den durch das staatliche Zuschuss-Programm ,,Mój Prąd“ (Mein Strom) für kleine Hausanlagen ausgelösten Boom bei der Installation von Solar-Kleinanlagen (bis 1.August 262 000 Anlagen mit 1,7 GW) aufgreifend, setzt das Klima-Ministerium jetzt in seiner gesetzlichen Vorlage für die anstehende Auktionsrunde 2021 auf PV-Anlagen.

Von dem geplanten 2,2 GW—Kapazitätsvolumen sind 1,7 GW für die Installation von Photovoltaik-Anlagen vorgesehen. Diese teilen sich wie folgt auf:
700 MW für Anlagen mit mehr als 1 MW Leistung
♦ 1000 MW für Anlagen von bis zu 1 MW Leistung

300 MW für Onshore-Windanlagen

Für Onshore-Windanlagen ist ein Auktions-Kontingent von 300 MW für Anlagen mit mehr als 1 MW vorgesehen. Der Rest der Auktions-Kontingente entfällt auf Wasserkraft-Anlagen, Biogas-Anlagen (20 MW für große und 10 MW für kleine Anlagen) sowie für die Verbrennung von Biomasse (100 MW für Anlagen mit einer Leistung von 1 MW) .
Die Auktions-Termine für dieses Jahr wurden noch nicht bekanntgegeben, voraussichtlich finden sie aber wieder Ende des Jahres statt.

Wegen Corona-Fristverlängerungen

Im Zusammenhang mit den Folgen der Corona-Pandemie hat das Ministerium darauf aufmerksam gemacht, dass Investoren, die mit ihren Angeboten bei den letzten beiden Auktions-Runden erfolgreich waren und deren Termin-Fristen jetzt durch Zuliefer- oder Anschluss-Probleme gefährdet sind, die Möglichkeit einer Fristverlängerung um 12 Monate eingeräumt wird. Dies betrifft auch die garantierten Preise im Rahmen des feed-in-tarif- und feed –in-premium-Systems. Entsprechend Anträge auf Fristverlängerung sind bei der Energie-Regulierungs-Behörde URE zu stellen. Diese hat bisher bereits die Anträge von 145 Erzeugern auf Fristverlängerung positiv beschieden.

© André Jański / infopol.PRESS