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Geschützt: Frankreich will keine polnischen Opel-,,Nomaden“

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Foto Opel

Vierte Welle – Weiterer Stellen-Abbau bei Opel in Gliwice

Im Opel-Werk in Gliwice ist seit der Übernahme von Opel durch den französischen Autobauer PSA im Sommer 2017 jetzt die vierte Welle eines Stellenabbaus angelaufen. Mit Abfindungen in Höhe von bis zu 21 Monatslöhnen will das Unternehmen Mitarbeiter dazu bewegen, das Unternehmen zu verlassen. Bis Ende des Jahres rechnet man damit, sich auf diese Weise von 350 Mitarbeitern zu verabschieden, heißt es in einem Schreiben an die Gewerkschaften. Gleichzeitig wird darin auch deutlich gemacht, dass Entlassungen unvermeidlich sind, wenn die erforderliche Zahl an Mitarbeitern nicht freiwillig die Abfindungen annimmt und ihren Arbeitsplatz räumt. Eine Sprecherin von Opel Manufacturing Poland verwies auf den Rückgang der Produktion, der es notwendig macht, sich von Mitarbeitern zu trennen.

vergangenen Jahr rollten nur noch 106 000 Autos von den Montage-Bändern in Gliwice. Das waren fast 60 000 Fahrzeuge weniger als das Jahr zuvor. Der Opel Astra in mehreren Generationen, auf dessen Montage das Werk in Gliwice seit über 20 Jahren spezialisiert war, wird zwar noch weiter produziert. Ab 2021 ist damit aber Schluss. Ab dann wird der Opel Astra wieder nach Rüsselsheim zurückgeführt. Bis dahin will der französische Automobilkonzern die Produktion in Gliwice auf die Montage von Lieferwagen umstellen.

Der französische Autobauer hat dafür jetzt von der polnischen Regierung eine staatliche Beihilfe in Höhe von 78,8 Mio. Zloty im Rahmen des Regierungs-Programms ,,zur Förderung von Investitionen mit besonderer Bedeutung für die polnische Volkswirtschaft” erhalten. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki selbst überzeugte sich kürzlich in Gliwice von den ersten Vorbereitungs-Arbeiten.

Neben dem bestehenden Werk wird eine neue Montage-Halle errichtet, in der ab dem Jahre 2021 alle im PSA-Konzernverbund produzierten Nutzfahrzeug-Modelle (u.a. Peugeot Boxer, Citroen Jumper) auf einer gemeinsamen PSA-Plattform montiert werden. Geplant ist dann eine Jahresproduktion von 100 000 Fahrzeugen.

Ob dann die jetzt in Gliwice freigesetzten Arbeitskräfte dort eine Beschäftigung finden, ist noch völlig offen. Bei den Gewerkschaften fürchtet man jetzt schon, dass dies nur zu schlechteren Bedingungen der Fall sein wird als bisher. Die neue Fabrik wird schließlich von einer neuen Gesellschaft – der PSA Manufacturing Poland – mit einem eigenständigen Profil und Arbeitssystem – gebaut.

Foto: Opel Manufacturing Poland

Text: © infopol.press