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Online-Gebrauchtwagenhandel aus dem Osten startet in Deutschland

Deutschland Autohändler bekommen starke Konkurrenz. Der Eigentümer der AAA-Group, größtes Vertriebsnetz für Gebrauchtwagen im östlichen Mitteleuropa – wird im Sommer mit der neuen Gebrauchtwagen-Plattform Driverama in Deutschland starten.
Durch die Covid-19-Pandemie sei die Umstellung des Kaufs und Verkaufs von Gebrauchtwagen auf den Online-Handel in den entwickelten Märkten beschleunigt worden. Driverama werde deshalb im Sommer zunächst mit seinen Einkaufsaktivitäten starten und dem bis zum Winter eine Online-Verkaufsplattform hinzufügen, teilte das Unternehmen mit. Ab Anfang kommenden Jahres folgen dann die Niederlanden, Belgien und Luxemburg. Ziel ist es, bis 2025 das Konzept in 11 Ländern Europas einzuführen und damit Europas erste internationale Online-Automobilplattform zu werden.

Foto: PL-Agentur

Die E-Commerce-Plattform bietet den Kunden die Möglichkeit, ein Auto vollständig online zu kaufen, zu verkaufen, umzutauschen oder zu finanzieren sowie Zusatzprodukte und -dienstleistungen wie eine z.B. Garantiezu erwerben. Dies unterscheidet Driverama noch nicht wesentlich von anderen Händler-Plattformen in Deutschland. Unser entscheidender Wettbewerbsvorteil ist die konsequente Ausnutzung von internationalen Unterschieden in der Beschaffung und der Preisbildung, die vollständig von den Algorithmen der von uns entwickelten Software bestimmt wird, heißt es bei Driverama. ,,Wir bewerten jedes Auto für jedes Land unserer Geschäftstätigkeit und prüfen, wo der Preis am höchsten ist, sodass wir dem Verkäufer den besten und wettbewerbsfähigsten Preis bieten können“.

Driverama: Gebrauchtwagenkauf- und -verkauf ohne zwielichtige Händler-Taktiken

Den Kunden von Driverama werde es dadurch möglich gemacht, Autos überall in Europa zu kaufen oder zu verkaufen – immer zum bestmöglichen Preis – durch Live-Daten und Preisunterschiede von Land zu Land. So könne z.B. ein Kunde in München ein Auto in Amsterdam kaufen und es in Deutschland an ihn liefern lassen. Der Anspruch von Driverama ist es, mit diesem Konzept Gebrauchtwagen auf faire Weise und ohne zwielichtige Händler-Taktiken zu kaufen und zu verkaufen.
Für die technologische Vorbereitung, die insbesondere auf die Erarbeitung einer eigenen Programmierung beruht, hat das Unternehmen bereits 75 Mio. Euro investiert, berichtet Stanislav Gálik, Geschäftsführer von Driverama. Für den Aufbau der Infrastruktur in Deutschland und den weiteren Schlüssel-Ländern sind in den nächsten Monaten Investitionen in Höhe von 100 Mio. Euro vorgesehen. Für die Expansion in Europa bis 2025 sind insgesamt Investitionen in Höhe bis zu 400 Mio. Euro geplant.
Driverama ist Teil der Aures Holdings, deren Eigentümer der polnisch-britische Investitionsfonds Abris Capital Partners ist. Die Aures Holding ist aus der AAA Auto Group hervorgegangen, deren Unternehmen zu einer internationalen Fusion zusammengeführt wurden. Der Hauptsitz wurde daraufhin nach Prag verlegt.
Das Unternehmen betreibt gegenwärtig 45 Niederlassungen mit durchschnittlich 16 000 Fahrzeugen im Angebot. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden nach Angaben der Aures Holding insgesamt 15 200 Gebrauchtwagen im Vertriebsnetz von AAA Auto verkauft, darunter 8 700 in Tschechien und 3 850 in Polen.

© André Jański / infopol.PRESS