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Erfüllung eines Traums –Visafrei in die USA

Seit 11.November können Polen ohne Visum für 90 Tage in die USA einreisen.

Polen gehörte bisher zu den wenigen Ländern in Europa, denen die USA einen Visa-Zwang auferlegt hatte. Nahezu alle EU-Staaten waren bislang im amerikanischen Visa-waifer-Programm aufgeführt, darunter auch Tschechien, Ungarn, die Slowakei und die baltischen Staaten. Nur Rumänien, Bulgarien und Kroatien sind davon ausgeschlossen. Und in der Vergangenheit eben auch Polen, was parteiübergreifend für die politischen Eliten des Landes und seine Bürger eine große Pein war.
Entsprechend haben sich alle polnischen Regierungen in den vergangenen 20 Jahre darum bemüht, dass die Visumpflicht für polnische Bürger abgeschafft wird. Selbst die linke SLD-Regierung unter Leszek Miller hatte 2003/2004 erwartet, dass ihre Bereitschaft, an der Seite der Amerikaner am Krieg im Irak teilzunehmen und unter Führung Polens mit 10 000 Soldaten im Süden des Iraks eine Militärzone zu errichten, durch Washington mit dem Wegfall der Visumpflicht honoriert wird. Doch damals, wie auch in den nachfolgenden Jahren nach Treffen mit amerikanischen Spitzenpolitikern wurden die polnischen Hoffnungen immer wieder enttäuscht.

Die USA begründeten die Einräumung der Visafreiheit für polnische Bürger jetzt offiziell damit, dass Polen erstmals unter der festgelegten Quote von 3 Prozent der Ablehnungen von Visa-Anträgen (Voraussetzung für die Einräumung der Visa-Freiheit) geblieben ist.

Der Termin der Freigabe der visafreien Einreise zum 11.November war nicht zufällig gewählt. Am 11.November feiert Polen den Jahrestag seiner Unabhängigkeit.

Die PiS-Parteiführung hat die Visa-Freiheit für polnische Bürger als Erfolg ihrer Politik für sich reklamiert. Verwiesen wird in diesen Zusammenhang auf den Besuch von Trump 2017 in Warschau. Nach dem Besuch des US-Präsidenten wurden langfristige Liefer-Verträge für LNG-Gas aus den USA unterzeichnet, die Polen Energie-Sicherheit gegenüber Erdgas-Lieferungen aus Russland verschaffen sollen. Auch die beiden Besuche von Staats-Präsidenten Andrzej Duda in Washington bei Präsident Trump werden mit dazu gerechnet: der vom vergangenen Jahr mit der peinlichen, selbst bei Trump Unwohl erzeugenden Anbiederung, in Polen ein ,Fort Trump” zu errichten, und der vom Juni dieses Jahres mit der Vereinbarung zum Kauf von Kampfflugzeugen F 35 durch die polnische Armee.
Bei aller Freude warnen die polnischen Medien ihre Landsleute davor, die Visafreiheit nicht für eine illegale Beschäftigung in den USA zu mißbrauchen. Nach Angaben der amerikanischen Migrationsbehörde, sollen sich bereits vor Erteilung der Visafreiheit 50 000 Polen allein in New York illegal aufhalten, von denen die meisten einer illegalen Beschäftigung nachgehen.

Boom bei Linienflügen Polen-USA erwartet

Mit der Visafreiheit erwartet die staatliche polnische Luftfahrtgesellschaft LOT nun einen deutlichen Anstieg der Passagierzahlen für Flüge in die USA. Allerdings ist sie in ihren Erwartungen auf der Route Polen-USA nicht allein. Auch die American Airlines hat bereits angekündigt, ab dem Frühjahr fünfmal in der Woche auf der Route Kraków-Chicago im Linienflugverkehr zu fliegen. Auf dieser Route will auch die polnische Fluggesellschaft LOT im kommenden Jahr den Linienbetrieb aufnehmen. Im Sommer-Flugplan ist dann auch der Linienflug von Kraków zum JFK nach New York geplant.

Bisher bedient die LOT alle Flüge in die USA von Warschau aus: nach New York, Chicago, Miami und Los Angeles. Als neue Verbindung ist bereits die Trasse Warschau-San Franzisko angekündigt. Der Chef der LOT erklärte jetzt vor der Presse, dass bereits weitere Verbindungen in die USA in Planung sind.

Foto: LOT

Text: © infopol.press