Russisches Erdöl fließt über Polen wieder nach Schwedt

Foto: PL-Agentur

Die volle Funktionsfähigkeit der vor einigen Tagen beschädigten Trasse der Erdöl-Pipeline nach Deutschland ist wieder hergestellt. Dies hat jetzt die Betreibergesellschaft PERN der über das polnische Territorium verlaufenden Druschba-Erdölpipeline gemeldet.  Die Ursachen des Lecks sind jedoch weiter unbekannt. Die Fehler-Suche dauert weiter an, heißt es.   

Bereits am 11.Oktober hatten die automatischen Überwachungs-Systeme der Pipeline-Betreibergesellschaft PERN einen Druck-Abfall an einen der beiden Leitungen der Erdöl-Pipeline ,,Przyjaźń“ gemeldet. Diese über das polnische Territorium verlaufende Trasse ist Bestandteil der einst als ,,Druschba-Freundschaft“ –Leitung bezeichneten Pipeline, über die russisches Erdöl an deren Endpunkt nach Deutschland geliefert wird. Abnehmer auf deutscher Seite ist die MVL (Mineralölverbundleitung GmbH Schwedt), die das ankommende Erdöl in ihrem Tanklager zwischenlagert und an die Raffinerien in Schwedt und Spergau zur Weiterverarbeitung pumpt.
Nach Angaben des polnischen Pipeline-Betreibers war das Leck an der größeren der beiden Leitungen aufgetreten. Über diese Hauptleitung fließt das Erdöl nach Deutschland. Die Pumpen seien sofort abgeschalten worden. Der andere Strang der Pipeline, also die kleinere Leitung, sei aber unverändert in Betrieb. Hieß es zuerst von der Betreibergesellschaft, das Leck sei in der Höhe der Ortschaft Łania aufgetreten, vermeldete das Wojewodschafts-Kommando der Feuerwehr von Kujawsko-Pomorskie den Leck-Austritt weiter westlich in der Region um die Ortschaft Żurawice. Dort hatten die Einsatzkräfte vor Ort, darunter die Betriebsfeuerwehr und die technischen Dienste der PERN das Erdöl von einer rund 1000 Quadratmeter großen Flächen-Niederung eines Maisfeldes abgepumpt.

Geheimdienst-Koordinator: Alle Hypothesen sind möglich

Ob es sich um Sabotage oder nur um einen technischen Schaden handelt, ist bis heute nicht bekannt. Die Fehler-Diagnose dauert weiter an. Diese Aussage wirft Fragen auf. Schließlich ist an die teilweise nur wenige Meter unter der Erde liegenden Erdölpipeline viel leichter heranzukommen als an die vor einigen Tagen zerstörten Trassenabschnitte der auf dem Grund der Ostsee liegenden Nordstream-Erdgaspipeline.
Der Regierungs-Sonderbeauftragte für die strategische Energie-Infrastruktur benannte Mateusz Berger hatte gleich nach Auftreten des Lecks an der Erdöl-Pipeline der Nachrichten-Agentur Reuter mitgeteilt, dass es sich um eine ,,unbeabsichtigte Beschädigung“ handelt. Der Staatssekretär und Sprechers des Amtes für die Koordinierung der polnischen Geheimdienste Żaryn twitterte dagegen, dass überhaupt noch keine Voraussetzungen gegeben seien, um über Ursachen der Havarie zu sprechen. ,,Alle Hypothesen sind möglich“. Gleichzeitig verwies er darauf, dass das Leck keinen Einfluss auf Versorgungssicherheit Polens habe. Polnische Autofahrer müssen sich keine Sorgen machen, betonte auch die PERN. Tatsächlich befindet sich die Lokalisation des Lecks 70 Kilometer hinter (westlich) dem Punkt, an dem die beiden polnischen Raffinerien in Płock und Danzig (Gdańsk) das russische Erdöl für seine Weiterverarbeitung abzweigen.

Grafik: PL-Agentur /PERN

Polnische Autofahrer müssen sich keine Sorgen machen, betonte auch die PERN. Tatsächlich befindet sich die Lokalisation des Lecks 70 Kilometer hinter (westlich) dem Punkt, an dem die beiden polnischen Raffinerien in Płock und Danzig (Gdansk) das russische Erdöl für seine Weiterverarbeitung abzweigen.

Schaden vom Leck an der Pipeline hatten bislang nur die beiden deutschen Raffinerien. Sie erhielten zwar weiter Rohöl über die Leitung. Nach Angaben der PCK Raffinerie kam dort jedoch weniger an.

Die Druschba-Pipeline, zu der die über Polen verlaufende Rohrtrasse gehört, zählt zu den größten Erdölleitungs-Systemen der Welt. Neben Polen und Deutschland werden über sie auch andere Länder Mitteleuropas versorgt. Nach PERN-Angaben hat der polnische Trassen-Abschnitt eine Durchleit-Kapazität von 27 Mio. t Rohöl im Jahr.

Ab 1. Januar Embargo auf russisches Erdöl geplant 

Mit dem russischen Rohöl durch die Pipeline wird bald Schluss sein. Grund ist das geplante Öl-Embargo gegen Russland ab dem 1.Januar. Ob die PCK-Raffinerie in Schwedt, die bisher hauptsächlich an den russischen Erdöl-Lieferungen über die Druschba-Pipeline hängt, dann im neuen Jahr noch voll weiterarbeiten kann, ist bislang noch offen. Die PCK-Raffinerie ist zwar auch an eine Leitung zum Hafen Rostock angebunden. Darüber können allerdings nur etwa 60 Prozent der bisherigen Kapazitäten besorgt werden: Im Frühjahr war noch der grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit seinem Begehren, Schwedt zusätzlich über den PERN-Erdölhafen in Danzig (Gdańsk) zu versorgen, in Warschau abgeblitzt. Das Öl sollte über die Pipeline besorgt werden, die vom Ölhafen nach Płock führt, wo sie an die Druschba-Pipeline andockt. Allerdings wird sich auch der Polnische Mineralölkonzern PKN Orlen nach Ablösung der russischen Rohöl-Lieferungen über diese Pipeline mit Erdöl für seine Raffinerie in Płock versorgen.

Polnischer Mineralölkonzern PKN Orlen an PCK Schwedt interessiert

Im Zuge der Übernahme des ebenfalls vom Staat kontrollierten Erdölverarbeitungs-Konzerns Lotos (Raffinerie in Danzig) hatte PKN Orlen zum Jahresanfang mit dem weltgrößten Erdöl-Lieferanten, der saudiarabischen Aramco einen langfristigen Liefervertrag geschlossen, auf dessen Grundlage russisches Rohöl durch Erdöl von den Saudis ersetzt wird. In Warschau verwies man deshalb auf die begrenzte Durchleitfähigkeit der Pipeline vom Danziger Erdölhafen, die für die Orlen-Raffinerie in Płock Versorgungs-Grundlage ist. Tatsächlich war man jedoch nicht bereit, Erdöl direkt an die PCK-Raffinerie zu liefern, solange deren Eigentümer die russische Rosneft ist.
Mit der Überführung der PCK-Raffinerie in die treuhänderische Verwaltung der Bundesregierung hat sich die Situation jetzt geändert. Zwar nicht offiziell bestätigt, aber auch nicht dementiert, soll der staatlich kontrollierte Polnische Mineralölkonzern PKN Orlen, der über 600 Tankstellen in Deutschland besitzt (Star- und Orlen-Tankstellen), an einer Übernahme der PCK-Raffinerie in Schwedt interessiert sein. Und plötzlich erklärt auch Umwelt- und Klimaministerin Anna Moskwa die Bereitschaft Polens, die vollen Erdöl-Überschüsse nach Deutschland zu liefern und die Pläne zum Bau eines zweiten Leitungsstranges vom Danziger Ölhafen nach Płock zu intensivieren.

Aktualisierter Text 16.Oktober


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Hafen für polnische Offshore-Windparks auf Usedom beschlossen



Foto: Vestas



Der polnische Mineralölkonzern PKN Orlen wird gemeinsam mit Betreibergesellschaft des Hafenverbunds Stettin-Swinemünde (Szczecin-Świnoujście) auf der Insel Usedom in Swinemünde einen Installationshafen für offshore-Windparks errichten In dem Hafen sollen ab 2025 Vestas-Windturbinen für den ersten polnischen Offshore-Park montiert werden. Der dänische Windturbinenbauer Vestas hat dazu den Bau einer neuen Fabrik in Stettin angekündigt.

Der Beschluss über den Bau des Installationsterminals sowie einer Fabrik von Vestas für Windturbinen in Stettin revolutioniere nicht nur das gesamte polnische Energie-System, sondern setze auch einen Impuls für die Entwicklung der Ostsee-Region, verkündete der Vorstandschaf des Polnischen Mineralölkonzerns PKN Orlen bei der Vertragsunterzeichnung in Stettin. Gemeinsam mit der Hafengesellschaft Stettin-Swinemünde will PKN Orlen in die Entwicklung eines Installationshafens für Offshore-Windparks auf einem 200 Hektar großen Gelände des Hafens von Swinemünde investieren.
Geplant ist der Bau von zwei Kaianlagen, die das Manövrieren von Jack-up-Schiffe ermöglichen. Jack-up-Schiffe sind Installationsschiffe für die Errichtung von Offshore-Windparks, die mit hydraulisch betriebenen Riesenbeinen ausgestattet sind. In dem Installationshafen findet die Vormontage der Windturbinen-Türme mit einer Höhe von über 100 Metern statt, von denen jeder mehr als 1000 Tonnen schwer ist.
Der Installationshafen soll 2025 seinen Betrieb aufnehmen. Der Polnische Mineralölkonzern PKN Orlen will dort als erstes die Vormontage für den ersten polnischen Ostsee-Windpark Baltic Power durchführen. Baltic Power ist ein gemeinsam mit dem kanadischen Energiekonzerns Northland Power Inc. entwickeltes Projekt mit einer Gesamterzeuger-Kapazität von 1,2 GW. Dies erlaubt die Stromversorgung von rund 1,5 Mio. Privathaushalten. Der Standort des Offshore-Parks wird sich etwa 23 km vor der polnischen Ostsee-Küste in Höhe des Ostseebades Łęba befinden. 2026 soll er seinen Betrieb aufnehmen.

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Ab 2026 Energie aus der polnischen Ostsee

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Neue Vestas-Fabrik in Stettin

Für den Windpark kommen Turbinen des dänischen Windenergieanlagen-Herstellers Vestas zum Einsatz. PKN Orlen hatte im September mit Vestas einen Vorvertrag über die Lieferung von 76 Turbinen vom Typ V236 mit einer jeweiligen Leistung von 15 MW geschlossen. Nils de Baar, Präsident von Vestas Zentral- und Nordeuropa gab dazu jetzt bekannt, dass der dänische Konzern in Stettin eine neue Fabrik ab der zweiten Jahreshälfte 2024 in Betrieb nehmen wird. Dort sollen die Gondeln und die Rotor-Naben für die V236-Turbinen montiert werden.
Mit der Vestas-Fabrik in Stettin sollen 600 bis 700 direkte Arbeitsplätze geschaffen werden. Das Werk von Vestas soll nach Angaben von Nils de Baar sowohl den Bedarf an Off-Shore-Windenenergieanalgen in Polen wie auch die internationale Nachfrage bedienen und die Einbindung von polnischen Firmen in den Aufbau von Lieferketten befördern. Wenige Kilometer östlich von Stettin in Goleniów produziert bereits das dänische Unternehmen LM Glasfiber, 2016 von General Electric übernommen, seit der Jahrtausendwende Rotorblätter für Windenergieanlagen.

Bereits 132 Anträge für neue Offshore-Windparks

Der Entwicklung von Offshore-Windparks in der Ostsee werden im polnischen Energieprogramm bis 2040 neben den Aufbau von Kernkraftwerken fundamentale Bedeutung bei der schrittweise Ablösung von Kohle-Kraftwerken beigemessen. Die polnische Energie-Regulierungsbehörde URE hat dazu im vergangenen Jahr zunächst 5,9 GW Offshore-Windparkprojekte in der Ostsee unter Vertrag genommen. Dazu gehört auch der Windpark Baltic Power, der voraussichtlich als erster polnischer Offshore-Windpark 2026 in Betrieb gehen wird.
Für Offshore-Windparkprojekte der zweiten Entwicklungsphase, die nach 2030 entstehen sollen, liegen dem Infrastruktur-Ministerium bereits 132 Genehmigungs-Anträge vor.
Das Windenergie-Potenzial im polnischen Ostseeraum bis zum Jahre 2050 wird auf rund 28 Gigawatt geschätzt, das Marktvolumen auf über 30 Mrd. Euro.

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Polen vom Leck an Erdöl-Pipeline nicht betroffen

Foto: PERN

Wenige Tage nach dem Anschlag auf die Nord-Stream Pipeline ist jetzt an einer zweiten strategischen Versorgungs-Pipeline nach Deutschland ein Leck aufgetreten. Diesmal auf polnischen Territorium. Die Betreibergesellschaft der Erdöl-Pipeline ,,Przyjaźń“, über die russisches Rohöl zur PCK Raffinerie Schwedt und die TOTAL Raffinerie in Spergau transportiert wird, meldete ein Leck an einen der beiden Versorgungsstränge. Über die Ursachen ist bislang nichts bekannt. Ein technischer Defekt oder Sabotage? ,,Alle Hypothesen sind möglich“, twitterte der Staatssekretär Żaryn aus dem Amt für die Koordinierung der polnischen Geheimdienste.

Bereits am späten Dienstagabend hatten die automatischen Überwachungs-Systeme der Pipeline-Betreibergesellschaft PERN einen Druck-Abfall an einen der beiden Leitungen der Erdöl-Pipeline ,,Przyjaźń“ gemeldet. Diese über das polnische Territorium verlaufende Trasse ist Bestandteil der einst als ,,Druschba-Freundschaft“ –Leitung bezeichneten Pipeline, über die russisches Erdöl an deren Endpunkt nach Deutschland geliefert wird. Abnehmer auf deutscher Seite ist die MVL (Mineralölverbundleitung GmbH Schwedt), die das ankommende Erdöl in ihrem Tanklager zwischenlagert und an die Raffinerien in Schwedt und Spergau zur Weiterverarbeitung pumpt.
Nach Angaben des polnischen Pipeline-Betreibers ist das Leck an der größeren der beiden Leitungen aufgetreten. Über diese Hauptleitung fließt das Erdöl nach Deutschland. Die Pumpen seien sofort abgeschalten worden. Der andere Strang der Pipeline, also die kleinere Leitung, sei aber unverändert in Betrieb. Hieß es zuerst von der Betreibergesellschaft, das Leck sei in der Höhe der Ortschaft Łania aufgetreten, vermeldete das Wojewodschafts-Kommando der Feuerwehr von Kujawsko-Pomorskie den Leck-Austritt weiter westlich in der Region um die Ortschaft Żurawice. Dort sind inzwischen alle notwendigen Einsatzkräfte vor Ort, darunter die Betriebsfeuerwehr und die technischen Dienste der PERN, die das Erdöl von einer rund 1000 Quadratmeter großen Flächen-Niederung eines Maisfeldes abpumpen. Inzwischen sind bereits 400 Kubikmeter aufgenommen worden.

Geheimdienst-Koordinator: Alle Hypothesen sind möglich

Ob es sich um Sabotage oder nur um einen technischen Schaden handelt, ist bislang nicht bekannt. Nach Informationen der Einsatzkräfte ist man bislang auf der verseuchten Feldfläche noch nicht an die Leckstelle herangekommen. Der erst seit einigen Wochen zum Regierungs-Sonderbeauftragten für die strategische Energie-Infrastruktur benannte Mateusz Berger hatte schon vorher der Nachrichten-Agentur Reuter mitgeteilt, dass es sich um eine ,,unbeabsichtigte Beschädigung“ handelt. Der Staatssekretär und Sprechers des Amtes für die Koordinierung der polnischen Geheimdienste Żaryn twitterte dagegen, dass im Moment überhaupt noch keine Voraussetzungen gegeben seien, um über Ursachen der Havarie zu sprechen. ,,Alle Hypothesen sind möglich“. Gleichzeitig verwies er darauf, dass das Leck keinen Einfluss auf Versorgungssicherheit Polens habe.

Grafik: PL-Agentur /PERN

Polnische Autofahrer müssen sich keine Sorgen machen, betonte auch die PERN. Tatsächlich befindet sich die Lokalisation des Lecks 70 Kilometer hinter (westlich) dem Punkt, an dem die beiden polnischen Raffinerien in Płock und Danzig (Gdansk) das russische Erdöl für seine Weiterverarbeitung abzweigen. Der russischen Pipeline-Betreiber Transneft teilte laut einer Mitteilung der Nachrichtenagentur Interfax mit, dass weiter Rohöl in Richtung Polen gepumpt wird.

Schaden vom Leck an der Pipeline haben bislang nur die beiden deutschen Raffinerien. Sie erhalten zwar weiter Rohöl über die Leitung. Nach Angaben der PCK Raffinerie kommt dort jedoch weniger an.

Die Druschba-Pipeline, zu der die über Polen verlaufende Rohrtrasse gehört, zählt zu den größten Erdölleitungs-Systemen der Welt. Neben Polen und Deutschland werden über sie auch andere Länder Mitteleuropas versorgt. Nach PERN-Angaben hat der polnische Trassen-Abschnitt eine Durchleit-Kapazität von 27 Mio. t Rohöl im Jahr.

Ab 1. Januar Embargo auf russisches Erdöl geplant 

Mit dem russischen Rohöl durch die Pipeline wird bald Schluss sein. Grund ist das geplante Öl-Embargo gegen Russland ab dem 1.Januar. Ob die PCK-Raffinerie in Schwedt, die bisher hauptsächlich an den russischen Erdöl-Lieferungen über die Druschba-Pipeline hängt, dann im neuen Jahr noch voll weiterarbeiten kann, ist bislang noch offen. Die PCK-Raffinerie ist zwar auch an eine Leitung zum Hafen Rostock angebunden. Darüber können allerdings nur etwa 60 Prozent der bisherigen Kapazitäten besorgt werden: Im Frühjahr war noch der grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit seinem Begehren, Schwedt zusätzlich über den PERN-Erdölhafen in Danzig (Gdańsk) zu versorgen, in Warschau abgeblitzt. Das Öl sollte über die Pipeline besorgt werden, die vom Ölhafen nach Płock führt, wo sie an die Druschba-Pipeline andockt. Allerdings wird sich auch der Polnische Mineralölkonzern PKN Orlen nach Ablösung der russischen Rohöl-Lieferungen über diese Pipeline mit Erdöl für seine Raffinerie in Płock versorgen.

Polnischer Mineralölkonzern PKN Orlen an PCK Schwedt interessiert

Im Zuge der Übernahme des ebenfalls vom Staat kontrollierten Erdölverarbeitungs-Konzerns Lotos (Raffinerie in Danzig) hatte PKN Orlen zum Jahresanfang mit dem weltgrößten Erdöl-Lieferanten, der saudiarabischen Aramco einen langfristigen Liefervertrag geschlossen, auf dessen Grundlage russisches Rohöl durch Erdöl von den Saudis ersetzt wird. In Warschau verwies man deshalb auf die begrenzte Durchleitfähigkeit der Pipeline vom Danziger Erdölhafen, die für die Orlen-Raffinerie in Płock Versorgungs-Grundlage ist. Tatsächlich war man jedoch nicht bereit, Erdöl direkt an die PCK-Raffinerie zu liefern, solange deren Eigentümer die russische Rosneft ist.
Mit der Überführung der PCK-Raffinerie in die treuhänderische Verwaltung der Bundesregierung hat sich die Situation jetzt geändert. Zwar nicht offiziell bestätigt, aber auch nicht dementiert, soll der staatlich kontrollierte Polnische Mineralölkonzern PKN Orlen, der über 600 Tankstellen in Deutschland besitzt (Star- und Orlen-Tankstellen), an einer Übernahme der PCK-Raffinerie in Schwedt interessiert sein. Und plötzlich erklärt auch Umwelt- und Klimaministerin Anna Moskwa die Bereitschaft Polens, die vollen Erdöl-Überschüsse nach Deutschland zu liefern und die Pläne zum Bau eines zweiten Leitungsstranges vom Danziger Ölhafen nach Płock zu intensivieren.

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200 000. Lkw aus dem MAN-Werk in Polen

Foto: MAN

Im MAN-Werk in Niepołomice bei Kraków ist der 200 000 Lastwagen vom Band gerollt. Nach Abschluss des gegenwärtigen Betriebs-Ausbaus wird MAN am polnischen Standort seine gesamte LKW-Palette von leichten bis schweren Lastwagen produzieren.

Der zum VW-Konzern gehörende Nutzfahrzeug-Hersteller produziert an dem Standort östlich von Kraków seit 2007 Lkw der Baureihen TGX für den Fernverkehr sowie TGS (Baustellen-Einsatz mit einem Gesamtgewicht von über 16 Tonnen. Diese werden als 2, 3 und 4-Achser in verschiedenen Konfigurationen montiert, z.B. als Sattelzugmaschinen, Fahrzeuge für Aufbauten-Hersteller oder Allradfahrzeuge.
Mit einer roten Fahrerkabine ist jetzt ein MAN TGX der neuen Generation als 200 000 Fahrzeug seit Produktionsbeginn des Montagewerks ausgeliefert worden.

Im Zuge der Produktionsverlagerung und der Aufgabe des MAN-Werkes Steyr in Österreich wird der polnische Standort gegenwärtig zur größten Fabrik innerhalb der MAN-Gruppe ausgebaut.
Die Investition im Wert von über 130 Mio. Euro, für die MAN bereits im vergangenen Jahr einen polnischen Förderbescheid in Form von Steuererleichterungen erhalten hatte, umfasst u.a. eine neue Halle für Fahrzeug-Kabinen und den Aufbau eines Zentrums für die Lkw-Modifizierung.

Bis zu 1500 neue Arbeitsplätze

Mit dem Ausbau ist eine Erweiterung des Betriebsgeländes um ein Drittel auf rund 41 Hektar verbunden. Allein die Halle für Fahrzeug-Kabinen, in der künftig zwei Drittel aller Fahrzeugkabinen des gesamten Konzerns produziert werden, nimmt eine Fläche von 26 000 m² ein. Mit der Betriebserweiterung ist die Schaffung von 1500 neuen Arbeitsplätzen verbunden. Nach Angaben des Unternehmens sollen künftig in dem Werk bei Kraków täglich 300 Lkw im Dreischicht-System produziert werden.
MAN produziert bereits seit Anfang der 90er Jahre in Polen, zunächst in Sądy bei Poznań, wo u.a. die Endmontage von Stadt-Bussen erfolgte und Bus-Chassis hergestellt wurden. Der Betrieb wurde 2015 geschlossen und die Produktion an dem zweiten polnischen MAN-Produktionsstandort im südpolnischen Starachowice verlagert. Die Produktionszahlen an MAN-Bussen für den öffentlichen Nahverkehr hat seitdem bereits die Marke von über 20 000 Fahrzeugen überschritten.
Seit 2016 werden in dem VW-Werk in Września bei Poznań auch der Kleintransporter MAN TGE produziert. Bei dem MAN TGE handelt es sich um die baugleiche Version des VW Crafters der zweiten Generation, der ausschließlich in Polen hergestellt wird.

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Polen friert Strompreise für Privathaushalte ein

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Nach dem 3000-Złoty-Zuschuss für Privathaushalte, die mit Kohle heizen, hat die polnische Regierung nun auch einen Strompreis-Deckel beschlossen.

Die Deckelung der Strompreise gilt für Privathaushalte, die im Jahr nicht mehr als 2000 kWh Strom verbrauchen. In dem Fall wird der Strompreis ab 1.Januar 2023 auf dem Niveau von diesem Jahr eingefroren. Liegt der Verbrauch über dem festgelegten Limit, sind für den Überschuss die von der Energieaufsichtsbehörde URE bestätigten Tarifpreise zu zahlen. Wie bei den Gaspreisen handelt es sich dabei aber auch schon um gedeckelte Preise, da die Energiepreise für Privathaushalte in Polen seit Jahren staatlich reguliert werden. Polnische Verbraucher zahlen gegenwärtig abhängig von der Versorgungsregion im Normal-Regeltarif zwischen 0,72 bis 0,80 Złoty pro kWh, umgerechnet also rund 0,15 bis 0,17 EUR.
Der polnische Strom-Markt ist unter den vier staatlichen Energiekonzernen PGE, Enea, Energa und Tauron aufgeteilt. Eine Ausnahme bildet Warschau. Die Einwohner der polnischen Hauptstadt werden vom deutschen Energiekonzern E.ON versorgt.
Nach Schätzungen der Regierung bewegen sich etwa zwei Drittel aller Privathaushalte in dem vorgegebenen Verbrauchslimit von 2000 KWh. Für Haushalte mit behinderten Personen, kinderreiche Familien sowie Privathaushalte in der Landwirtschaft wurde das Limit auf jährlich 3000 kWh höher angesetzt. Zudem erhalten Haushalte, die mit Strom heizen – rund 800 000 Haushalte, darunter mit Wärmepumpen – einen Zuschuss von 1000 Złoty.
Für Unternehmen will die Regierung einen Fonds auflegen, aus dem bis Ende dieses Jahres 5 Mrd. Złoty an Finanzhilfen ausgezahlt werden sollen. Bedingung dafür ist der Nachweis, dass die Energiekosten um mindestens 100 Prozent angestiegen sind. Nach Einschätzung der Industrie-Verbände sind die Zuschüsse von 5 Mrd. Złoty nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Anstelle von Zuschuss-Zahlungen für die Unternehmen fordern sie von der Regierung eine System-Lösung in Form eines Preisdeckels für Strom und Erdgas.

Heizkostenzuschuss von umgerechnet 650 Euro für Privathaushalte

Für die Heizkosten hatte die polnische Regierung bereits im August einen Einmal-Zuschuss von 3000 Złoty (rund 650 Euro) für Haushalte beschlossen, die vorrangig mit Kohle heizen. Auch andere Heizträger, wie z.B. Holzpellets, werden in unterschiedliche Höhe bezuschusst.
Die Zuschüsse werden bereits in den Städten und Gemeinden ausgezahlt. Ursprünglich hatte die Regierung für die Heizkostenzuschüsse 11,5 Mrd. Złoty (~2,5 Mrd. Euro) eingeplant. Die Summe ist inzwischen schon auf 16 Mrd. Złoty gestiegen, da es eine massive Betrugswelle bei der Beantragung der Gelder gibt.
In den Privathaushalten wurde bisher vorrangig russische Steinkohle zum Heizen eingesetzt. Nach Einführung der Sanktionen auf russische Steinkohle geht in Polen die Sorge um, dass im Winter nicht ausreichend Heizkohle für die Privathaushalte zur Verfügung steht. Nach Schätzungen des Klima- und Umweltministeriums in Warschau heizen noch etwa 3,8 Mio. Privathaushalte vorrangig mit Kohle.

Polnische Kohle reicht zum Ersatz russischer Kohle nicht aus

Polen gehörte nach Deutschland zu den größten Importeuren von russischer Steinkohle in Europa. Im vergangenen Jahr wurden 9,4 Mio. t Steinkohle aus Russland eingeführt. Davon wurde der größte Teil als Heizkohle in Privathaushalten eingesetzt. Die einheimische Steinkohle reicht nicht aus, um diese Lücke zu decken. Im Juli wies Regierungschef Morawiecki die staatlichen Kohle-Unternehmen an, Steinkohle aus anderen Ländern zu importieren. Allein transport- und vertriebstechnisch zu dem Zeitpunkt schon viel zu spät, um Millionen Tonnen Steinkohle vom anderen Ende der Welt noch rechtzeitig zu Beginn der Heiz-Saison für die privaten Haushalte bevorraten zu können. Auch ist die Kohle aus Kolumbien, Indonesien oder Australien viel teurer als die russische Steinkohle. Polens großer Staatslenker, PiS-Parteichef Jarosław Kaczyński, hat aber schon einen Rat parat. Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Nowy Targ (Urlauber-Region in der Hohen Tatra) empfahl er «in diesem Winter mit allem zu heizen, was brennbar ist, außer mit Reifen und anderen schädlichen Dingen, damit Polen gewärmt ist»

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US-Angebot für Kern-Reaktoren in Polen vorgelegt

Die Angebote der französischen EDF und des koreanischen Konzerns KHNP liegen bereits seit Monaten vor. Jetzt hat auch der US-Konzern Westinghouse als letzter Bieter sein lange erwartetes Angebot für Kern-Reaktoren in Polen abgegeben. Im Oktober will nun die Regierung in Warschau entscheiden, wer das erste Kernkraftwerk in Polen baut.

3000 Seiten umfasst der Concept Execution Report, den US-Botschafter Mark Brzezinski jetzt offiziell an die polnische Klima- und Umweltministerin Anna Moskwa übergeben hat. Die „detaillierte Roadmap“ wurde gemeinsam mit den US-Konzernen Westinghouse und Bechtel erstellt und soll die amerikanische Nukleartechnologie AP1000 mit den Erwartungen des polnischen Kernenergieprogramms in Einklang bringen. Das amerikanische Angebot umfasst den Bau von sechs Druckwasser-Reaktoren (PWR – Pressurized Water Reactor). Dies entspricht der im polnischen Kernenergie-Programm formulierten Zielstellung. Laut dem polnischen Regierungsprogramm zur Energiepolitik soll der erste Atomenergie-Block im Jahre 2033 mit einer Leistung von rund 1 bis 1,6 GW in Betrieb gehen. Danach sollen im Zeitraum von zwei bis 3 Jahren weitere Blöcke folgen. Insgesamt sind im polnischen Kernenergie-Programm der Bau von sechs Atomenergieblöcken mit einer Gesamtleistung von bis zu 9 GW geplant. Die polnische Regierung erwartet auch, dass der künftige Partner 49 Prozent an einer gemeinsamen Kernkraftwerks-Gesellschaft übernimmt und außer der Lieferung der Kernkraftwerks-Technologie auch die Finanzierung beisteuert.
Bei dem APR 1000 von Westinghouse handelt es sich um einen Druckwasser-Reaktor der III. Generation. Er verfügt über ein passives Notkühlsystem, das ohne Strom funktioniert. Im Unterschied zu anderen Kernkraftwerken ist er beim Abschalten der nuklearen Kettenreaktion zur Kühlung der Nachzerfallswärme nicht auf eine funktionierende Stromversorgung angewiesen.
Der erste APR 1000 wurde 2018 im chinesischen Kernkraftwerk Sanmen in Betrieb genommen. Statt der geplanten 4 Jahre dauerte die Bauzeit 9 Jahre. Gegenwärtig sind weltweit sind vier Reaktoren dieses Typs in Betrieb, alle in China. Zwei weitere sollen in den nächsten Monaten in den USA an den Start gehen.

Baubeginn ab 2026?

Unbeeindruckt von dem sich schließenden Zeitfenster zeigte sich Klima- und Umweltministerin Moskwa gegenüber dem TV-Sender Polsat optimistisch, dass der Zeitplan der Regierung für die Inbetriebnahme des ersten Kernkraftwerks 2033 eingehalten wird. «2026 ist weiterhin als Zeitpunkt des Baubeginns realistisch ».
Entsprechend den vertraglichen Regelungen mit den USA habe die Regierung jetzt 30 Tage Zeit, das vorgelegte Dokument zu analysieren und eine Entscheidung zu treffen. Das 3000 Seiten umfassende Konzept der Amerikaner sei anders als die von den Koreanern und Franzosen vorgelegten Dokumente, die «nicht ein solches verbindliches wirtschaftliches Angebot» darstellen.
Der französische Energiekonzern EDF hatte bereits im vergangenen Jahr der polnischen Regierung den Bau von 4 bis 6 seiner EPR-Druckwasserreaktoren der dritten Generation zum Preis von 33 Mrd. Euro (im Fall von vier Reaktoren) bzw. 48,5 Mrd. Euro bei sechs Reaktoren angeboten. Im Frühjahr folgte der südkoreanische Konzern KHNP (Korea Hydro&Nuclear Power) mit seinem technischen und finanziellen Angebot für 6 Druckwasser-Reaktoren vom Typ APR 1400.
US-Botschafter Brzezinski ist sich in der Bewertung des amerikanischen Angebots bereits sicher: «Polen wird keine besseren Partner als Westinghouse und Bechtel finden.»


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Ab 2026 Energie aus der polnischen Ostsee

Foto: Ørsted

Mit der Unterzeichnung weiterer Verträge für die Sicherung von Schlüsselkomponenten durch das Unternehmen Baltic Power rückt der Bau des ersten offshore-Windparks in der polnischen Ostsee näher. Baltic Power ist ein Gemeinschaftsunternehmen des staatlich kontrollierten Mineralölkonzerns PKN Orlen und des kanadischen Energiekonzerns Northland Power Inc.

Bereits im Juni hatte Baltic Power gemeldet, von allen in der polnischen Ostsee geplanten Windpark-Projekten als erstes Unternehmen die geotechnische Untersuchungen des Meeresbodens am Standort des gleichnamigen Windparks abgeschlossen zu haben. Mit den jetzt unterzeichneten Verträgen hat sich das Unternehmen die Aufträge für die Herstellung, Lieferung und Installation der Fundament für die Windturbinen und zwei Offshore-Umspannwerke gesichert.

Deutsches Unternehmen liefert Fundamente für Offshore-Windpark

Die Monopile-Fundamente für den Windpark Baltic Power werden vom deutschen Unternehmen Steelwind Nordenham geliefert. Bei den Monopile handelt es sich um einzelne Stahlpfähle mit einer Länge von bis zu 120 Metern, die vom Errichterschiff in den Meeresboden gerammt werden. Die Stahlkonstruktionen für die Plattformen und die Anschluss- und Übergangselemente für die Installation der Windturbinen-Generatoren kommen vom belgischen Unternehmen Smulders. Vereinbart wurde, dass ein Teil der Spezialkonstruktionen in dem zu Smulders-Gruppe gehörenden Spomasz-Werk in dem nahe der Grenze zu Deutschland (bei Bad Muskau) gelegenen Żary produziert werden. Das Spomasz-Werk ist auf die Herstellung von großformatigen Stahlkonstruktionen für offshore-Windanlagen und Förderplattformen im Meer spezialisiert.

Werkfoto Van Oordt

Mit dem Transport und der Installationen der Fundament-Komponenten wurde das niederländische Wasserbau-Unternehmen Van Oordt betraut.

Zu den jetzt abgeschlossenen vertraglichen Regelungen gehören auch Lieferantenverträge für zwei Umspannwerke. Von den Umspannwerken wird die von den über 70 Turbinen mit einer Mindestleistung von jeweils 14 MW erzeugte Energie aufgenommen und über Kabel an Land weitergeleitet. Für die Fertigung und Installationen der rund 2500 t schweren Umspannwerke, die sich auf einer Plattform etwa 20 Meter über den Meeresspiegel erheben wird ein Konsortium aus den dänischen Unternehmen Semco Maritime und Bladt Industries verantwortlich sein. Auch hier wird ein Teil der Elemente in Polen gefertigt, wo Bladt Industries seit 20 Jahren am Standort Stettin (Szczecin) ein Stahlbau-Unternehmen führt. Mit aller Voraussicht werden auch die Rotorblätter für die Windturbinen aus den einige Kilometer von Stettin entfernten Goleniow kommen. Dort produziert jetzt zu General Electric Renewable Energy gehörende LM Wind Power seit etwa 20 Jahren Rotorblätter für Onshore- und Offshore-Windanlage. PKN-Orlen hatte bereits im vergangenen Jahr mit GE Renewable Energy einen Vertrag über strategische Partnerschaft bei der Entwicklung von
Offshore-Windprojekten in der Ostsee unterzeichnet, der von Vize-Regierungschef Jacek Sasin als,,historischer Moment“ gewertet wurde, «der Polen für Jahrzehnte, ja vielleicht für ein Jahrhundert verändern wird».

70 Turbinen mit 1,2 GW Gesamterzeuger-Kapazität

Der eigentliche Bau von Baltic Pipe soll 2024 beginnen und im Jahre 2026 zum Abschluss gebracht werden. Etwa 23 km vor der Küste in Höhe der durch seine Wanderdünen bekannten Ortschaft Łeba gelegen, soll Baltic Pipe dann mit einer Gesamterzeuger-Kapazität von 1,2 GW die Energie für rund 1,5 Mio. Haushalte liefern.
Im gleichen Jahr will auch der staatliche Energiekonzern PGE mit seinem Windpark Baltica 3 an den Start gehen. Der staatliche Energiekonzern hatte dazu im vergangenen Jahr einen joint-venture Vertrag mit dem dänischen Energiekonzern Ørsted unterzeichnet, der nach eigenen Angaben globaler Marktführer im Bereich Offs-hore-Windenergie (u.a. auch Windparks Borkum Riffgrund 1 sowie Gode Wind 1 und 2 vor der deutschen Küste) ist.


Der Dritte im Bunde der polnischen Unternehmen, die mit ihren entwickelten und genehmigten Offshore-Windprojekten in den nächsten Jahren an den Start gehen, ist Polenergia. Das aus der früheren Kulczyk-Holding hervorgegangene Privatunternehmen hat sich für die Realisierung seiner konzessionierten Baltic-Windparkprojekte den norwegischen Energiekonzern Equinor als strategischen Partner ins Boot geholt.
Zu den Projekten, die für die erste Phase von Offshore-Windprojekten im polnischen Ostseeraum qualifiziert sind, gehört auch FEW Baltic II des deutschen Energiekonzerns RWE.

Das im vergangenen Jahr verabschiedete Offshore-Gesetz sieht in der ersten Phase den Bau von geförderten Offshore-Windparks mit einer Gesamtkapazität von 5,9 GW bis zum Jahre 2030 vor. Mit der in der Ostsee erzeugten Energie soll die Energiewende in Polen beschleunigt und die Abhängigkeit von Kohle verringert werden. Der Staat garantiert dazu den den Investoren der in der ersten Phase konzessionierten Offshore-Windparks feste Strompreise im Rahmen des Vergütungssystem Contract for Difference (CFD). Bei diesem Verfahren wird der Preis-Unterschied zwischen den Einnahmen aus dem Strom-Verkauf und den Investitionskosten durch den Staat in dem Fall gedeckt, wenn der Marktpreis niedriger ist als die Investitionskosten. In der zweiten Entwicklungs-Phase, die zum Bau von offshore-Windparks mit einer Gesamtkapazität von weiteren 5 GW führen soll, erfolgt dann die Förderung auf der Basis von Auktionsverfahren im CFD-Modell. Dafür werden 11 neue staatliche Konzessionen vergeben. Bisher liegen dazu bereits 125 Anträge vor.

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Rekord-Gaspreise stoppen Bierproduktion in Polen

Foto: PL-Agentur

Die Bierproduzenten in Polen haben wegen der eingeschränkten Versorgung mit Kohlendioxid vor erheblichen Produktionskürzungen gewarnt. Der Mangel an Kohlendioxid und Trockeneis trifft auch mit voller Wucht die Fleischindustrie und Groß-Molkereien. Zurückzuführen ist er auf das Herunterfahren der Produktion in den beiden vom Staat kontrollierten Chemie-Unternehmen Azoty und Anwill in Folge der hohen Erdgaspreise.

Kohlendioxid wird seit Jahren in der Öffentlichkeit als schädlich wahrgenommen. In der modernen Lebensmittelindustrie ist Co2 jedoch als Schutzgas oder in Form von Trockeneis unverzichtbar. So auch in der Brau-Industrie.
Die Carlsberg-Brauerei in Polen hat als erstes Unternehmen Alarm geschlagen. Die Vorräte an Kohlendioxid reichen nur noch für einige Tage aus. Wenn die Regierung in Warschau nicht sofort etwas unternehme, werde man in den nächsten Tagen die Produktion in den drei polnischen Carlsberg-Brauereien herunterfahren.
Die dänische Brauerei gehört mit dem japanischen Brauerei-Konzern Asahi (Kompania Piwowarska / Lech u.a.) und Heinecken (u.a. Żywiec) zu den drei größten Bierproduzenten in Polen, die weit über 85 Prozent des gesamten polnischen Biermarktes beherrschen.
Nach Angaben des polnischen Brauereiverbandes ist die gesamte Branche vom Co2-Engpass betroffen. Kohlendioxid wird im Brau-Prozess und insbesondere beim Abfüllen der Flaschen eingesetzt, um einen Kontakt des Biers mit Sauerstoff zu verhindern. Andernfalls würde das Bier verderben.

Ammoniak-Produktion auf 10 Prozent heruntergefahren

Der Einbruch des polnischen Versorgungsmarktes bei Kohlendioxid ist eine Folge des plötzlich angekündigten Stopps von Produktionslinien bzw. drastischen Produktionskürzungen bei den beiden vom Staat kontrollierten Unternehmen Azoty Gruppe und Anwill, einen Tochterunternehmen des polnischen Mineralölkonzerns PKN Orlen. Die Unternehmen begründen die drastischen Produktionseinschränkungen mit den Rekord-Preisen bei Erdgas. Bei Düngemitteln, ihrer Haupt-Produktgruppe, machen diese 80 Prozent ihrer Produktionskosten aus. Flüssiges CO2 fällt dabei als Nebenprodukt der Ammoniak-Erzeugung für Düngemittel an. Laut Mitteilung der Azoty-Gruppe wurden in deren Werken die Ammoniak-Produktion auf 10 Prozent der Produktionskapazitäten heruntergefahren. Auch bei Anwill wurde die Produktion minimalisiert.
Dies hat einen Domino-Effekt ausgelöst. Nicht nur in der Brau-Industrie. Auch in anderen Industrie-Bereichen, insbesondere in der Lebensmittel-Industrie wie den Molkereien oder der Backwarenindustrie. Für jede Lebensmittelverpackung im Einzelhandel mit der Aufschrift unter Schutzatmosphäre verpackt wird ein Schutzgas-Gemisch verwendet, das meist auch Kohlendioxid enthält.

Fleischindustrie ohne Trockeneis

,,Das Bier ist noch das geringste Problem“, sagte der Präsident des Verband der Fleischindustrie Choiński dem polnischen BusinessInsider. Die polnischen Fleischbetriebe haben Co2—Vorräte nur noch für knapp eine Woche.
In der Fleischindustrie ist Kohlenstoffdioxid in fester Form, also Trockeneis, ein unentbehrliches Hilfsmittel bei der Zerlegung des geschlachteten Viehs und der weiteren Fleischverarbeitung. Wenn die Regierung nicht sofort etwas unternimmt, dann werden nach Einschätzung des Verbands-Präsidenten 80 bis 90 Prozent der Schweine- und Geflügelschlachtung in Polen zum Stillstand kommen. Die Folge wären nicht nur höhere Preise für Fleischverarbeitungsprodukte im Handel. Dies wäre noch das kleinere Übel. Viel schlimmer wäre, dass die Produkte dann nicht mehr in den Super- und Discountermärkten verfügbar sind.

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Aus 282 Rohren illegale Abwässer in die Oder

Foto: Wody Polskie

Im Ergebnis einer parlamentarischen Kontrolle bei der staatlichen Wassergesellschaft Wody Polskie haben Abgeordnete der Oppositionspartei PO massive Ableitungen von Industriegewässern ohne behördliche Genehmigung in die Flüsse festgestellt. Allein an der Oder wurden 282 Fälle identifiziert, die möglichweise für das Fischsterben und die ökologische Katastrophe an dem durch Polen und Deutschland fließenden Fluss verantwortlich sein können.
Die ökologische Katastrophe an der Oder ist inzwischen zu einem erstrangigen Streit-Thema zwischen Opposition und der Regierungspartei im Vorfeld der im kommenden Jahr anstehenden Wahlen geworden. So sind Abgeordnete der Oppositionspartei PO unter Führung von Ex-Premier und Ex-EU-Ratsvorsitzenden Donald Tusk im Ergebnis einer parlamentarischen Kontrolle bei Wody Polskie zu erschreckenden Ergebnissen bei der Gewässer-Verschmutzung durch die illegale Ableitung von Industrie-Abwässern gekommen.

Wody Polskie ist die staatliche Wassergesellschaft. Sie wurde erst 2018 von der nationalkonservativen PiS-Regierung gegründet. Nach dem Vorbild der staatlichen Forstverwaltung, die seit Jahrzehnten in Polen als ,,Staat im Staate“ agiert, wurden die Beamten der Wassergesellschaft mit eigenen Uniformen im Blauton ähnlich der Marine mit goldfarbenen Ärmelstreifen ausgestattet. Für die Opposition hatte dagegen die zentralistisch geführte Behörde keinen Daseins-Zweck. Sie diene auf der Führungsebene nur zur Versorgung von parteitreuen Kadern der Regierungskoalition und ihren Angehörigen. So ist z.B. der stellvertretende Generaldirektor der Wassergesellschaft privat der Mann an der Seite von Klima- und Umweltschutz-Ministerin Anna Moskwa.

In Verbindung mit der ökologischen Katastrophe an der Oder haben Abgeordnete der Oppositionspartei im Rahmen einer parlamentarischen Kontrolle jetzt die Unterlagen der staatlichen Wassergesellschaft geprüft. Deren auf einer Pressekonferenz im polnischen Parlament vorgestellten Ergebnisse haben in der Öffentlichkeit für Furore gesorgt und setzen die Regierung weiter unter Druck. Laut dem Bericht wurden in den Unterlagen der Wassergesellschaft 429 erteilte wasserrechtliche Genehmigungen zur Einleitung von Industrie-Abwässern in die Oder festgestellt. Darunter befände sich auch eine von der Wassergesellschaft erteilte Genehmigung an ein Unternehmen im schlesischen Kędzierzyn-Koźle, das auf Grundlage dieser Genehmigung jährlich 6000 m3 einer umweltschädlichen Substanz in die Oder einleitet. Dies würde laut dem Bericht der Abgeordneten Phosphor und Schwefel enthalten.
Gleichzeitig haben die Parlamentarier 282 Fälle der illegalen Ableitung von Industriegewässern in die Oder ohne Genehmigung identifiziert. ,,Das bedeutet, dass nicht bekannt ist, welche Substanzen in die Oder eingeleitet wurden“, sagte der PO-Parlamentarier Dariusz Joński. Nur 20 der 282 Fälle der illegalen Gewässer-Einleitung seien bei der Polizei zur Anzeige gebracht wurden. Laut Joński haben die zuständigen Institutionen und ihre Beamten genau über die Situation an der Oder gewusst, jedoch nicht die Informationen weitergeleitet oder entsprechende Maßnahmen dagegen ergriffen. ,,Wir haben es hier mit einem Informations-Chaos und einem fehlenden Informationssystem über die Wasser-Qualität in den Flüssen zu tun.“

Eine ähnliche Einschätzung zum Umgang mit den Wasser-Ressourcen, wenn auch aus einen anderen Blickwinkel, hat jetzt auch die NIK in einem kürzlich veröffentlichen Bericht getroffen. Die NIK ist Polens oberste Kontrollkammer, die weitgehend unabhängig von der Regierung die Verwendung von öffentlichen Geldern prüft.
Polen gehört bei der Verfügbarkeit der Wasserressourcen mit 60 Mrd. m³ Wasser zu den wasserärmsten Ländern Europas. Bei Trockenheit und Dürre stehen sogar nur 40 Mrd. m³ Wasser zur Verfügung. Statistisch ergibt das pro Kopf der Bevölkerung eine Verfügbarkeit von 1600 m³ jährlich. Laut UNO führt eine jährliche Verfügbarkeit von unter 1700 m³ pro Einwohner zum sogenannten Wasserstress. In Europa haben nur die Inselstaaten Malta und Zypern sowie die benachbarte Tschechische Republik ein schlechteres Ergebnis.

Verlust von Millionen Liter Wasser durch Miss-Management in der Wasserwirtschaft

Vor dem Hintergrund der beschränkten Wasser-Verfügbarkeit haben die NIK-Inspektoren nun im Zeitraum von 2019 bis 2021 den Umgang mit den Wasser-Ressourcen in 20 kommunalen Wasser- und Abwassergesellschaften sowie Trinkwasser-Aufbereitungsstationen geprüft. Auf 101 Seiten ihres öffentlich zugänglichen Berichts kritisieren sie eine massive Verschwendung von Grund- und Trinkwasser infolge einer von Miss-Management geprägten uneffektiven Bewirtschaftung der Wasser-Ressourcen. Im Kontroll-Zeitraum kam es zu insgesamt 1800 Havarien in den Leitungs-Netzen. Die damit im Zusammenhang entstandenen Wasser-Verluste beziffert die NIK mit rund 5,3 Mio. m³. In mehr als der Hälfte der geprüften Unternehmen überstiegen die Wasserverluste 30 Prozent des behandelten und in das Rohrleitungsnetz eingespeisten Wassers. Bei fast der Hälfte der Betriebe wurde mehr Wasser verschwendet als ins Netz eingespeist.

„Ausfälle des Wasserversorgungsnetzes wurden hauptsächlich durch den schlechten technischen Zustand, der Abnutzung und des Alters des Wasserversorgungsnetzes sowie durch Schäden während der Reparatur-Arbeiten verursacht“, erklärte die NIK. 67 Prozent der Leitungs-Netze hatten dabei ein Alter von 20 bis 60 Jahren.

Bezeichnend für den Zustand und das Management der Leitungsnetze ist auch der Umstand, dass bei 40 Prozent der geprüften Betriebe keine Informationen über das Alter ihrer Wasserleitungen vorlagen und man bei einem Drittel der Betriebe überhaupt nicht wusste, aus welchem Material die Rohrleitungen sind.
In einem Betrieb waren überhaupt keine Angaben verfügbar, wieviel Gebäude an das Wasser- und Abwassernetz des Unternehmens angeschlossen sind. Auch Angaben über Gebäude mit örtlich stationärer Abwasser-Anlage waren unbekannt.

Ein wilder Müll-Abladeplatz mit Schadstoffen In der unmittelbaren Nachbarschaft einer nicht abgesicherten Trinkwasser-Entnahmestelle. Foto: NIK

Im Zusammenhang mit beanstandeter Trinkwasser-Qualität werden in dem NIK-Bericht auch die mangelhafte Absicherung und Kontrolle von Trinkwasser-Schutzgebieten kritisiert. Auf dem Gelände der zum Oder-Anliegerkreis Słubice gehörenden Gemeinde Górzyca befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Trinkwasserentnahme-Stelle eine Deponie mit gefährlichen Abfällen und Gebäude mit Massentierhaltung und dem nicht vorschriftsgemäßen Umgang mit Düngemitteln.

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Diebstahl-Sicherung für Butter bei Kaufland

Foto-Montage: PL-Agentur

Diebstahl-Sicherungen an hochwertigen alkoholischen Getränken sind im Einzelhandel nichts Neues. Das jetzt auch Butter gegen Diebstahl geschützt wird, hat in Polen für Aufsehen gesorgt. Den Anfang hat damit die deutsche Kaufland-Kette in ihren mehr als 235 Märkten in Polen gemacht.

Durch ganz Europa schwappt eine Welle von steigenden Preisen. In Polen ist die Inflation mit 15,5 Prozent im Juni besonders hoch. Bei Backwaren, Milchprodukten und anderen Grundnahrungsmitteln sind die polnischen Verbraucher jetzt mit Preisen konfrontiert, die sie – zumindest die jüngeren Generationen – bisher nicht kannten. Mit den hohen Preisen hat auch die Zahl der Laden-Diebstähle zugenommen. Die wie Lidl zur deutschen Schwarz-Gruppe gehörende Einzelhandels-Kette Kaufland hat darauf als erster Lebensmittel-Händler in Polen reagiert und Butter mit Diebstahl-Sicherungen versehen.

Butter hatte sich im polnischen Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent verteuert. Butter wird gegenwärtig bei den großen Super- und Discountermarkt-Ketten in Polen im Preis-Segment von 8 bis 13 Zloty je nach Marken-Produkt angeboten. Im Vergleich zu den Preisen in den Lebensmittel-Märkten der Euro-Zone scheint dieses Preis-Niveau erst einmal nicht besonders hoch zu sein. Ist es aber doch, wenn man berücksichtigt, dass das Stück Butter im polnischen Einzelhandel in der Standard-Verpackung von 200 g (in Deutschland 250 g) verkauft wird. Auch der ermäßigte Mehrwertsteuer-Satz für Grundnahrungsmittel wurde im Februar in Polen auf Null heruntergesetzt.

Doch nicht nur Butter wird jetzt bei Kaufland mit Anti-Diebstahlssicherungen geschützt. Auch bei Butter-Ersatz-Produkten wie Streichfetten aus pflanzlichen Ölen mit einem geringen Anteil von Milchfetten, deren Preise bei nur etwas über 3 Zloty liegen (weniger als 1 Euro), sind solche Anti-Diebstahlsicherungen vorzufinden. Wird ein solcher Artikel im nicht deaktivierten Zustand durch die mit Warensicherungsantennen ausgestatteten Ausgänge befördert, wird Alarm ausgelöst.

Wird Butter zum Luxus-Gut?

Wie hoch die Verluste bei Kaufland durch Laden-Diebstähle sind, wollte eine Sprecherin der polnischen Kaufland-Führungscrew nicht sagen. Auch nicht, warum gerade Butter mit Diebstahl-Sicherungen versehen werden. Bei Kaufland wie auch bei allen anderen polnischen Handelsketten sind vor allem Flaschen mit hochwertigen Alkohol gegen Diebstahl gesichert. Auch Verpackungen von Fleisch, wie z.B. teure Steaks, haben Sicherungen, was allerdings bei deren Preis von 60 und mehr Zloty nicht besonders verwundert  Aber Butter ??? Wird Butter damit jetzt zum Luxusgut? Bei Kaufland verweist man darauf, dass die Produkt-Sicherungen helfen sollen, das Risiko von Laden-Diebstählen zu beschränken.

25 000 Laden-Diebstähle registriert

Konkretere Angaben zu den Dimensionen des Laden-Diebstahls hat das Hauptkommando der polnischen Polizei. Wie aus deren Angaben hervorgeht, gab es im vergangenen Jahr in ganz Polen 24 995 registrierte Laden-Diebstähle . Das waren bereits ein Sechstel mehr als das Jahr zuvor. Nach Schätzungen der polnischen Filiale von Checkpoint Systems, einen der weltweit führenden Anbieter u.a. für elektronische Lösungen zur Schadensverhütung und Diebstahl-Sicherung, betragen die Waren-Verluste durch Laden-Diebstahl im polnischen Handel jährlich umgerechnet rund 1,7 Mrd. Euro. Der höchste Anteil entfällt dabei auf den Lebensmittel-Handel, gefolgt von Waren-Häusern und Tankstellen. Beträchtlich und zunehmend ist auch der Diebstahl in Baumärkten.
Über die Zahl der Laden-Diebstähle im ersten Halbjahr dieses Jahres liegen noch keine Angaben vor. Handels-Experten gehen jedoch davon aus, dass durch die rasante Preis-Entwicklung in nahezu allen Waren-Gruppen die Zahl der Laden-Diebstähle noch deutlicher zugenommen hat.

© Magda Szulc / infopol.PRESS