Foto: Suntago

Konkurrenz für Tropical Islands – Suntago eröffnet

Der weit vor den Toren Berlins gelegene Freizeit- Park Tropical Islands war auch für polnische Gäste eine erste Adresse. Dies wird sich jetzt wahrscheinlich ändern, denn mit Suntago Wasserwelt hat jetzt Europas größter Aqua-Park in Polen eröffnet. Er erstreckt sich auf einer Fläche von 20 Hektar! Eingebettet in einer Landschaft mit 700 Palmen, die u.a. aus Kostarika und Florida eingeführt worden, bietet er eine Vielzahl an Wasserspaß- und Relax-Attraktionen, die man in dieser Komplexität in Europa kaum woanders findet. Dazu gehören 32 Rutschbahnen mit einer Gesamtlänge von 3 Kilometern, darunter die mit 320 Metern längste Europas, eine Surf-Air-Anlage unter dem Dach, Wildwasser-Kanal, Abenteuer-Fluß, 10 thematische Saunen, 3 Sole-Bäder zum Thema Dead Sea usw. Insgesamt ist das Objekt in mehrere miteinander verbundene Themen-Ressorts (u.a. Dschungel-Ressort) aufgeteilt.

Die Eröffnung des Suntago ist eine polnische Happy-End-Geschichte. Bereits vor knapp 10 Jahren hatte es die ersten Versuche gegeben, in dem zwischen Łódź und Warschau gelegenen Standort bei Mszczonów eine großen Freizeitpark mit Indoor-Wasserpark zu installieren. Mit dem ,,Adventure World Warsaw“ sollte ein zweites Florida in Polen entstehen, versprach der niederländische Investor Jan Peter Mulders. 2012 wurde dafür der Grundstein mit Feuerwerk und großer Gala gelegt. Dabei blieb es. Statt der für 2015 geplanten Eröffnung mußte Mulders in Ermangelung von Geldgebern Insolvenz anmelden.

Familie Greidinger und die Wund-Gruppe

Die Geschichte sollte sich mit der Global City Holding als neuen Investor nicht wiederholen. Die Global City Holdings ist eine von der Familie Greidinger aus Israel gegründete Immobilien-Gesellschaft. Das Unternehmen war bisher in Polen vor allem durch die von Moshe Greidinger geführte Kino-Kette Cinema City bekannt. Insgesamt rund 170 Mio. Euro wurden in das Suntago investiert.

Das Suntago erinnert in seiner Ausgestaltung etwas an die Thermen und Bäderwelt in Erdingen und Sinsheim. Und das ist kein Zufall. Für die Projekt-Entwicklung zeichnete maßgeblich die Wund-Gruppe aus Friedrichshafen verantwortlich. In der polnischen Öffentlichkeit findet der deutsche Projekt-Entwickler für das Suntago allerdings kaum Erwähnung.

Im Vergleich zu ähnlichen Objekten in anderen europäischen Ländern glänzt das Suntago auch bei den Eintrittspreisen. Die Preise beginnen bei 39 Złoty für Kinder Und 59 Złoty (rund 14 Euro) für Erwachsene. Für ein Tages-Ticket, das den Besuch aller Ressorts und  Erlebnis-Attraktionen erlaubt, sind 129 Złoty (rund 31 Euro) zu zahlen.

Der Suntago ist der erste Abschnitt des ,,Park of Poland“ , der einmal die Gesamtfläche von 400 Hektar einnehmen wird. Neben dem bereits bestehenden Bungalow-Komplex ist dazu u.a. der Bau von Hotels, eines Vergnügungs-Parkes, Service-Einrichtungen usw. geplant.

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21.Februar 2020

Polens teuerste Wohn-Adressen

17 Mio. Złoty oder umgerechnet rund 4 Mio. Euro kostete im Jahr 2019 die teuerste Wohnung in Polen. Die Bezeichnung Wohnung ist dabei untertrieben. Es handelt sich in dem Fall um miteinander verbundene Appartements mit einer Gesamtfläche von 470 Quadratmetern. Das ergibt umgerechnet einen Preis von rund 8500 Euro pro Quadratmeter.
Auf den ersten Blick scheint der Preis völlig übertrieben, denn die Immobilie befindet sich nicht am Meer, in einer Park-Landschaft oder an einem Fluß mit spektakulären Ausblicken. Nein, sie befindet sich mitten im unmittelbaren Zentrum von Warschau unter der Adresse Foksal 13/15, nahe der Neuen Welt (Nowy Świat). Die Strasse Nowy Świat ist im einheimischen Verständnis das, was der Champs Elysees in Paris oder der Kudamm in Berlin ist. Auch handelt es sich bei dem Gebäude nicht um einen Wohn-Palast, sondern um ein Haus-Komplex von Ausgang des 19. Jahrhunderts. Im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch als Gründerzeit-Häuser tituliert, gibt es davon zu Tausenden in Europa. Und nicht nur in den Hauptstädten.

,,Klassische Musik in der Welt der Architektur“

,,Um den Wert dieses Gebäude-Komplexes zu schätzen, muß man die Kunst und die Geschichte lieben und ein Liebhaber des Schönen sein. Foksal 13/15 ist klassische Musik in der Welt der Architektur“, schwärmt Jeroen van der Toolen, Geschäftsführer von Ghelamco in Mittel-Osteuropa. Ghelamco ist eine belgische Immobilien-Entwicklungsgesellschaft, die sich seit Anfang der 90er Jahre mit zahlreichen renommierten Projekten, darunter Warschaus höchsten Büroturm Warszaw Spire (220 Meter hoch), zu einem der führenden Immobilien-Entwickler in Polen hochkatapultiert hat.

Fotos: Ghelamco

Für die Renovierung des völlig heruntergekommenen Gebäude-Komplexes habe man die besten Spezialisten aus dem In- und Ausland engagiert, heißt es bei Ghelamco. Dabei wurde nicht gespart.
Die Fußböden im Treppenhaus wurden mit weißen Marmor belegt und handgefertigte schmiedeiserne Geländer eingebaut. Auch bei den kunstvoll angefertigten Reliefs über den Türen (Supraporte) wie bei den fast 100 verschiedenen Stuck-Muster, mit denen die Wände und Decken der Appartements ausgestaltet wurden, findet man keine billigen Plaste-Kopien aus dem Baumarkt. Alles ist Stuckateur-Handwerk vom Feinsten.
Neben der außergewöhnlichen Ausgestaltung der Appartements und einem Concierge steht den Bewohnern von Foksal 13/15 auch ein Spa-Bereich mit Sauna und Jacuzzi sowie ein Fitness-Raum zur Verfügung. Insgesamt 55 exklusive Appartements beherbergt Foksal 13/15. Für die Experten von urban.one ist es daher nicht verwunderlich, dass sich auch die zweitteuerste Wohnung Polens des Jahres 2019 sich in dem gleichen Gebäudekomplex befindet. Der anonyme Käufer bezahlte dafür 11,5 Mio. Złoty (rund 2,7 Mio. Euro). Auf der Liste der teuersten Wohn-Adressen Polens des Jahres 2019 findet man nach Angaben von urban.one fast ausschließlich nur Adressen in Warschau. Urban.one oder auch U1 ist Polens größte Daten-Sammlung für Immobilienpreise, gestützt auf 4 Mio. Notar-Akten.
Mit den Rekord-Preisen in Warschau konnte laut U1 nur die Ostsee-Stadt Sopot mithalten. Dort bezahlte der Käufer einer 56 Quadratmeter große Wohnung in der am Meer gelegenen Park-Strasse (ul. Parkowa) einen Preis von 36 000 Złoty pro Quadratmeter (rund 8500 Euro).

Die andere Seite: 9500 Euro für eine 40m²-Wohnung

Im Unterschied zu den teuersten Wohnungen gibt es bei den billigsten Wohnungen keine lokale Konzentration. Sie befinden sich über das ganze Land verteilt, meistens in kleineren Ortschaften , in Gebäuden, die unter den Wohn-Standard liegen. Als die billigsten Wohnungen hat U1 eine 25 m² große Einraumwohnung in Chełmno (nördlich von Bydgoszcz) ausgemacht, die 37 000 Złoty kostete, sowie eine 40 m² große Zwei-Raum-Wohnung in Wałbrzych zum Preis von 41 000 Złoty (rund 9500 Euro).
Polen gehört zu den Ländern in Europa mit den höchsten Anteil an Wohn-Eigentum. Er beträgt, einschließlich Häusern, über 75 Prozent am polnischen Wohnungsbestand. Mietwohnungen spielen dagegen eine geringere Rolle als z.B. in Deutschland.

Bei den Bau-Grundstücken nahm 2019 ein 0,3 Hektar großes Grundstück in Danzig (Gdansk) den Führungs-Rang ein. Es kostete über 143 Mio. Złoty (rund 33,5 Mio. Euro). Das macht knapp 10 000 Euro pro m2 aus. Allerdings handelt es sich hier nicht um ein Grundstück für eine Wohnbebauung, sondern grenzt an den Büro-Komplex Olivia Business Park der Ostsee-Metropole an. Bei den Bau-Grundstücken für eine Wohnbebauung sind es wieder die Grundstücke in Warschau mit den Höchstpreisen. Spitze dabei ein Grundstück, das meistbietend für 67 Mio. Zloty (rund 15 Mio. Euro) unter den Hammer kam. Dabei handelt es sich um eine 2,7 Hektar große Fläche im Stadtteil Mokotów, die mit Mehrfamilien-Häusern bebaut werden soll.

© André Jański/infopol.PRESS

Fotos Erzbistum Kraków

Spende an die Kirche per Automat

Aus Sicht der Kirchenverwaltung ist noch rechtzeitig vor Weihnachten der erste Spenden-Automat in einer katholischen Kirche Polens aufgestellt worden. Im Vergleich zum traditionellen Klingelbeutel in westlichen Kirchen – in den katholischen Kirchen Polens benutzt man in der Regel einen Korb für Spenden-Gelder – ist der ,,Opfer-Automat“ wenig anheimelnd.

Er erinnert eher an einen Zahlungs-Terminal in einer Bank. Der Spender im Gottesdienst hat sechs Felder von 1 bis 50 Zloty zur Auswahl oder kann einen freiverfügbaren Betrag eintragen. Über einen am Bildschirm-Rand montierten Kartenleser wird dann der Spenden-Betrag abgezogen.

Kirchenspende per Terminal Foto Erzbistum Kraków

Die Spende an die Kirche kann neben der bargeldlosen Zahlung mit der Kreditkarte auch per Handy oder mit Smartwatch ausgeführt werden. ,,Wir sind eine moderne Gesellschaft, deshalb öffnen wir uns auch als Kirche der neuen Option“, erklärte Kaplan Andrzej Kopicz von der Maximilian-Maria-Kolbe-Kirche im Krakauer Stadtteil Mistrzejowice.

Für den Bau der Kirche hatte sich Kardinal Karol Wojtyła schon in den 70er Jahren eingesetzt und dann schon als polnischer Papst Johannes Paul II selbst den Gottesdienst in dieser Kirche gefeiert.

Die Kolbe-Kirche gehört zum Erzbistum Kraków, an dessen Spitze Marek Jędraszewski als Erzbischof steht. Und jener Erzbischof ist alles andere als der Vertreter eines modernen Christentums. Gerade in den zurückliegenden Wahl-Jahr sorgte er mit seinen Haß-Reden gegen Schwule, Lesben und andere Minderheiten oder Äußerungen gegen die Gefährlichkeit von Vorhersagen zur Umwelt-Zerstörung durch Umwelt-Aktivisten wie Greta Thunberg, die die göttliche Ordnung in Frage stellen, für heftige öffentliche Kontroversen.
Der erste Spenden-Automat in der Kolbe-Kirche ist unterdessen keine polnische Erfindung. Ähnliche Automaten gibt es bereits in Spanien, Italien und anderen Kirchen Westeuropas.

In der südpolnischen Diözese sollen nun schnell weitere Opfer-Automaten folgen. Geplant ist auch nach westeuropäischen Vorbild alle Automaten mit Versionen in mehreren Sprachen auszustatten.

Fotos: Erzbistum Kraków

Text: © infopol.press

Polnisches FBI bremst 500-Mio. Euro ,,Koks-Deal“ via Deutschland

Dem zentralen Ermittlungsbüro der polnischen Polizei, umgangssprachlich auch polnisches FBI genannt, ist Anfang Dezember ein schwerer Schlag gegen die internationale Drogen-Mafia gelungen. In einer konzertierten Aktion mit dem Zoll und der Steuerbehörde hoben sie ein Drogen-Labor in Westpolen auf und stellten 2 Tonnen Kokain sicher, die nach Deutschland geschmuggelt werden sollten.

Dabei wurden 7 Personen festgenommen, darunter vier Kolumbianer und ein in Deutschland lebender Iraner. Der sichergestellte Drogen-Fund hatte einen Schwarzmarkt-Wert von 2,2 Mrd. Zloty (rund eine halbe Milliarde Euro) . Es ist der größte Drogenfund in der Geschichte des polnischen Staates.

Wie die Zentrale Ermittlungsbehörde mitteilte, wurden die Drogen über den Hafen von Gdynia nach Polen eingeführt. An Dämlichkeit nicht zu überbietend wurde die Ware in den zwei See-Containern aus Kolumbien offiziell als Kalziumkarbonat (Kreide) deklariert. Weiße Kreide aus Kolumbien? Da schlugen beim polnischen Zoll sofort die Alarmglocken. Nicht nur der Drogen-Spürhund, auch die mobilen Scan-Anlagen bestätigten den Anfangs-Verdacht. In den Containern befanden sich Kreide-Säcke, die Kokain von höchster Qualität enthielten. In 74 von 1600 Säcken wurden 1,85 t Kokain festgestellt, teilte die Behörde in Warschau mit. In die Aktion wurden Beamte der Zentralen Ermittlungsbehörde eingeschalten, die im November Beweis-Materialien sammelten und Personen in Polen ermittelten, die mit dem Drogen-Schmuggel in Verbindung stehen.

Die Ermittler warteten zunächst ab, um im entscheidenden Moment zuzuschlagen. Am 30. November reisten dann aus Deutschland vier Kolumbianer und ein in Deutschland lebender Iraner nach Polen ein. Die Ermittler hefteten sich sofort an ihre Fersen.

Die fünf Männer quartierten sich in eine in einem Waldstück bei Poznan (westpolnische Wojewodschaft Wielkopolskie) gelegene Immobilie ein. Mit Hilfe von zwei polnischen Verbindungsleuten organisierten sie innerhalb von wenigen Tagen den Aufbau eines gewaltigen Drogen-Labors.

Zum Vordringen in das Drogen-Labor war der Einsatz einer Spezialeinheit der Feuerwehr zur Chemikalien-Bekämpfung notwendig.

Feuerwehr-Einsatz notwendig

Am 4.Dezember stürmten die polnischen Ermittler das Grundstück und nahmen die Männer fest. Sie fanden dabei ein Drogen-Labor in den Dimensionen einer Kokain-Fabrik vor. ,,Der Chemikalien-Gehalt der Luft war dabei so groß und lebensgefährdend, dass eine Spezialeinheit der Feuerwehr zur Chemikalien-Bekämpfung eingeschalten werden mußte“, teilte die Behörde mit.

Die Polizisten gingen derweil mit den Festgenommenen nicht zimperlich um. Gefesselt und leicht bekleidet wurden sie niedergestreckt und mußten auf der winterkalten Erde ausharren.

Dimensionen einer Kokain-Fabrik

Nachdem die Luft wieder atembar war, entdeckten die Polizisten in den Räumlichkeiten Lager-Bestände in den Dimensionen einer Kokain-Fabrik. Die Beamten stellten darüber hinaus 10 kg fertiges Kokain sicher, das nach Deutschland ausgeführt werden sollte, sowie 600 Liter Dispersion, die Kokain enthielt (Produktions-Phase) Weiterhin wurde neben Hunderten Litern Chemikalien auch eine spezielle Hydraulik-Presse mit einer Form gesichert, die das Logo des kolumbianischen Drogenkartells enthielt.

Der sichergestellte Drogen-Fund hat einen Schwarzmarkt-Wert von 2,2 Mrd. Zloty (rund eine halbe Milliarde Euro). Schon standardmäßig hat sich sofort Ministerpräsident Mateusz Morawiecki im PiS-Propaganda-Ton zur Wort gemeldet und den Ermittlern gedankt: ,,Der Staat sollte immer ein Schritt den Verbrechern voraus sein. Und die Verbrecher sollen sich vor einen starken, entschlossen handelnden Staat fürchten“.

Fotos: Polnische Polizei-Zentrale Ermittlungsbehörde

Text: © infopol.press

Erfüllung eines Traums –Visafrei in die USA

Seit 11.November können Polen ohne Visum für 90 Tage in die USA einreisen.

Polen gehörte bisher zu den wenigen Ländern in Europa, denen die USA einen Visa-Zwang auferlegt hatte. Nahezu alle EU-Staaten waren bislang im amerikanischen Visa-waifer-Programm aufgeführt, darunter auch Tschechien, Ungarn, die Slowakei und die baltischen Staaten. Nur Rumänien, Bulgarien und Kroatien sind davon ausgeschlossen. Und in der Vergangenheit eben auch Polen, was parteiübergreifend für die politischen Eliten des Landes und seine Bürger eine große Pein war.
Entsprechend haben sich alle polnischen Regierungen in den vergangenen 20 Jahre darum bemüht, dass die Visumpflicht für polnische Bürger abgeschafft wird. Selbst die linke SLD-Regierung unter Leszek Miller hatte 2003/2004 erwartet, dass ihre Bereitschaft, an der Seite der Amerikaner am Krieg im Irak teilzunehmen und unter Führung Polens mit 10 000 Soldaten im Süden des Iraks eine Militärzone zu errichten, durch Washington mit dem Wegfall der Visumpflicht honoriert wird. Doch damals, wie auch in den nachfolgenden Jahren nach Treffen mit amerikanischen Spitzenpolitikern wurden die polnischen Hoffnungen immer wieder enttäuscht.

Die USA begründeten die Einräumung der Visafreiheit für polnische Bürger jetzt offiziell damit, dass Polen erstmals unter der festgelegten Quote von 3 Prozent der Ablehnungen von Visa-Anträgen (Voraussetzung für die Einräumung der Visa-Freiheit) geblieben ist.

Der Termin der Freigabe der visafreien Einreise zum 11.November war nicht zufällig gewählt. Am 11.November feiert Polen den Jahrestag seiner Unabhängigkeit.

Die PiS-Parteiführung hat die Visa-Freiheit für polnische Bürger als Erfolg ihrer Politik für sich reklamiert. Verwiesen wird in diesen Zusammenhang auf den Besuch von Trump 2017 in Warschau. Nach dem Besuch des US-Präsidenten wurden langfristige Liefer-Verträge für LNG-Gas aus den USA unterzeichnet, die Polen Energie-Sicherheit gegenüber Erdgas-Lieferungen aus Russland verschaffen sollen. Auch die beiden Besuche von Staats-Präsidenten Andrzej Duda in Washington bei Präsident Trump werden mit dazu gerechnet: der vom vergangenen Jahr mit der peinlichen, selbst bei Trump Unwohl erzeugenden Anbiederung, in Polen ein ,Fort Trump” zu errichten, und der vom Juni dieses Jahres mit der Vereinbarung zum Kauf von Kampfflugzeugen F 35 durch die polnische Armee.
Bei aller Freude warnen die polnischen Medien ihre Landsleute davor, die Visafreiheit nicht für eine illegale Beschäftigung in den USA zu mißbrauchen. Nach Angaben der amerikanischen Migrationsbehörde, sollen sich bereits vor Erteilung der Visafreiheit 50 000 Polen allein in New York illegal aufhalten, von denen die meisten einer illegalen Beschäftigung nachgehen.

Boom bei Linienflügen Polen-USA erwartet

Mit der Visafreiheit erwartet die staatliche polnische Luftfahrtgesellschaft LOT nun einen deutlichen Anstieg der Passagierzahlen für Flüge in die USA. Allerdings ist sie in ihren Erwartungen auf der Route Polen-USA nicht allein. Auch die American Airlines hat bereits angekündigt, ab dem Frühjahr fünfmal in der Woche auf der Route Kraków-Chicago im Linienflugverkehr zu fliegen. Auf dieser Route will auch die polnische Fluggesellschaft LOT im kommenden Jahr den Linienbetrieb aufnehmen. Im Sommer-Flugplan ist dann auch der Linienflug von Kraków zum JFK nach New York geplant.

Bisher bedient die LOT alle Flüge in die USA von Warschau aus: nach New York, Chicago, Miami und Los Angeles. Als neue Verbindung ist bereits die Trasse Warschau-San Franzisko angekündigt. Der Chef der LOT erklärte jetzt vor der Presse, dass bereits weitere Verbindungen in die USA in Planung sind.

Foto: LOT

Text: © infopol.press

Keine Steuer auf Nobel-Preis

Fast 25 Jahre nach der Nobel-Preisverleihung an Wisława Szymborska hat jetzt mit Olga Tokarczuk wieder eine polnische Schriftstellerin den Literatur-Nobelpreis verliehen bekommen.

Ausserhalb Polens ist Tokarczuk vor allem im englischsprachigen Raum mit ihrer Erzählung ,,Unrast” bekannt. Der britische ,,Guardian” bezeichnete die studierte Psychologin einmal als ,,Feministin im reaktionären Polen”.

Der Preis ist mit neun Millionen schwedischer Kronen dotiert, umgerechnet rund 830 000 Euro. Der neue polnische Finanzminister Jerzy Kwieciński hat unmittelbar nach der Preisverleihung bekanntgegeben, dass der Fiskus von einer Besteuerung (Einkommenssteuer) des Preisgeldes absieht. Gleichzeitig räumte er ein, noch nie etwas von Tokarczuk gelesen zu haben.

Foto: Montage PL-MVIA

Text: © infopol.press